Inhalt Coronavirus weltweit - Die internationale Lage in der Übersicht In Brasilien gibt es mittlerweile mehr als 700'000 registrierte Ansteckungen, die zweithöchste Zahl weltweit nach den USA. Die Fallzahlen müssen nach einem Gerichtsentscheid wieder publiziert werden. Spanien hat ein Regelwerk für die «neue Normalität» vorgelegt. Darin wird die Schutzmaskenpflicht auf unbestimmte Zeit verlängert. Wer seit Anfang dieser Woche nach Grossbritannien einreist, muss sich für vierzehn Tage isolieren – sonst drohen Bussen. Die Übersicht zu den Fallzahlen in der Schweiz finden Sie hier. Kontinente in der Übersicht Covid-19 breitet sich weiter aus – mit regionalen Ausbrüchen auf vielen Kontinenten. Um eine bessere Übersicht zu ermöglichen, zeigt die untenstehende Grafik jene sechs Länder pro Kontinent, die in den letzten sieben Tagen im Schnitt die meisten Neuinfektionen meldeten. Europa Italien: Im lange am stärksten betroffenen Land Europas steigen die Fallzahlen nicht mehr so rasch. Seit dem 3. Juni dürfen die Italiener wieder frei von einer Region in eine andere reisen. Zudem wurden die Grenzen für Reisende aus den EU- und den Efta-Staaten geöffnet. Laut dem italienischen Statistikamt Istat ist die Wirtschaftsleistung (BIP) in den ersten drei Monaten des Jahres um 5.3 Prozent niedriger ausgefallen als im vierten Quartal 2019. Das Land hofft nun auf eine touristisch erfolgreich Sommersaison. Bestätigte Infektionen: über 235'000 Gemeldete Todesfälle: über 34'000 Deutschland: Alle Läden haben wieder geöffnet, viele Kinder gehen zumindest tageweise zur Schule. Die Kitas bleiben aber geschlossen. Grossveranstaltungen sind bis Ende August untersagt. In den letzten 24 Stunden haben sich gemäss Robert-Koch-Institut 318 Menschen neu mit dem Coronavirus angesteckt, 18 sind daran gestorben. Niedersachsen ordnet wegen vieler Coronavirus-Fälle in Schweden 14 Tage Quarantäne an für Personen, die aus Schweden einreisen. Die Grenze zur Schweiz soll am 15. Juni geöffnet werden. Die Corona-Einschränkungen haben den Inlandstourismus im April fast komplett zum Erliegen gebracht. Die Zahl der Gästeübernachtungen brach im Vergleich zum Vorjahresmonat um 89.3 Prozent auf 4.3 Millionen ein. Bestätigte Infektionen: über 186'500 Gemeldete Todesfälle: 8736 Frankreich: Die Reisebeschränkung bis maximal 100 Kilometer ab dem Wohnsitz ist weggefallen. In weiten Teilen des Landes haben Touristenunterkünfte wie Campingplätze oder Ferienhäuser für Urlauber wieder geöffnet. In Paris dauert das noch bis Ende Juni. Auch die Restaurants empfangen seit letzter Woche im ganzen Land wieder Gäste. Weil Paris sehr schwer vom Virus getroffen wurde, darf dort erstmal nur auf den Terrassen im Freien getrunken und gegessen werden. Frankreichs Regierung will den Ausnahmezustand im Gesundheitsbereich am 10. Juli auslaufen lassen. Premier Édouard Philippe präsentierte einen entsprechenden Gesetzesentwurf am Mittwoch bei der Kabinettssitzung unter Vorsitz von Emmanuel Macron. Der Gesetzesentwurf sieht eine Übergangsphase vor: Für einen Zeitraum von vier Monaten nach dem Ende des Gesundheitsnotstands behält der Premier die Befugnisse, Versammlungen einzuschränken oder den Zugang zu Transportmitteln und öffentlichen Räumen zu regeln. Strenge landesweite oder örtliche Ausgangsbeschränkungen können aber nur mit einem vom Parlament abgesegneten Gesetz wieder eingeführt werden. Frankreichs Coronavirus-Warn-App «StopCovid» ist nach vier Tagen bereits von über einer Million Personen aktiviert worden, teilte das Staatssekretariat für Digitales mit. Damit die App wirkungsvoll ist, müsste sie aber von mehreren Millionen Einwohnern aktiviert werden. Bestätigte Infektionen: mehr als 191'500 Gemeldete Todesfälle: 29'299 Spanien: Ab dem 1. Juli dürfen ausländische Touristen wieder einreisen, weil die Infektionswelle stark abgeflaut ist. Immer noch gilt für die Einreise per Flugzeug eine Quarantäne von 14 Tagen. Bürger dürfen ihre Region nicht verlassen. Der umstrittene Corona-Notstand wurde zum sechsten Mal um weitere zwei Wochen bis zum 20. Juni verlängert. Für die Zeit danach hat die Regierung ein Regelwerk vorgelegt. Darin wird die Schutzmaskenpflicht auf unbestimmte Zeit verlängert. Transportgesellschaften müssen die Buchungsdaten mindestens vier Wochen speichern, damit mögliche Infektionsketten nachverfolgt werden können. Seniorenheime müssen einen Notfallplan für den Fall von Neuinfektionen erstellen. Das Dekret wird nächste Woche dem Parlament in Madrid zur Debatte und Abstimmung vorgelegt werden. Die spanische Wirtschaft bricht nach Prognose der heimischen Notenbank im zweiten Quartal wegen der Coronakrise um etwa einen Fünftel ein. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte von April bis Juni zwischen 16.0 und 21.8 Prozent zum Vorquartal fallen, heisst es in einer veröffentlichten Prognose. Das wäre ein Negativrekord. Bestätigte Infektionen: knapp 242'000 Gemeldete Todesfälle: 27'136 Grossbritannien: Trotz weiterhin eher hohen Ansteckungszahlen wurden die Kontaktbeschränkungen gelockert. Treffen von bis zu sechs Personen in privaten Gärten sind nun möglich bei einem Mindestabstand von zwei Metern. Auch Läden mit Verkaufsfläche im Freien sollen wieder öffnen dürfen. Zudem werden teilweise Schulen wieder für eine grössere Zahl von Kindern geöffnet. Wer seit dieser Woche nach Grossbritannien einreist, muss sich für vierzehn Tage isolieren – sonst drohen saftige Bussen. Passend zum Thema Ab dem 15. Juni müssen im öffentlichen Verkehr Masken getragen werden, dies ist auch auf Fähren und im Luftverkehr Pflicht. Ausnahmen gelten nur für sehr kleine Kinder, Menschen mit Behinderungen oder Atemwegsproblemen. Bestätigte Infektionen: mehr als 290’000 Gemeldete Todesfälle: knapp 41’000 Eine Vogelscheuche ausgestattet mit einer Anti-Virus-Schutzausrüstung in einem Garten Legende: Eine Vogelscheuche mit persönlicher Anti-Virus-Schutzausrüstung in einem Garten im britischen Haddenham. Im Dorf werden immer wieder Vogelscheuchen kunstvoll gestaltet, die politische Ereignisse oder aktuell die Coronakrise thematisieren. Keystone Österreich: Inzwischen haben alle Geschäfte, Restaurants, Hotels und fast alle Dienstleister wieder geöffnet. Seit Ende Mai sind Kulturveranstaltungen mit bis zu 100 Menschen im Publikum wieder möglich. Ab 15. Juni ist das Tragen von Mund- und Nasenschutz nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Apotheken, Praxen und Kliniken sowie für Angestellte in manchen Dienstleistungsberufen Pflicht. Das Land hat inzwischen die Reisefreiheit zu Deutschland und zu fast allen Nachbarländern wieder hergestellt. Ausnahme ist bisher Italien. Eine Einreise von dort ist nur mit Gesundheitszeugnis oder Quarantäne möglich. Regierungskreisen zufolge wird am 16. Juni die Reisefreiheit nach Italien, Kroatien, Griechenland und vielen anderen EU-Staaten wieder hergestellt. Bestätigte Infektionen: knapp 17'000 Gemeldete Todesfälle: 672 Griechenland: Seit vergangener Woche können Reisende, die nicht unter Quarantäne gestellt sind, vom Festland zu allen Inseln der Ägäis und des Ionischen Meeres fahren. Tavernen, Bars und Cafés sowie Hotels sind wieder geöffnet, damit der Tourismus in die Gänge kommt. Touristen aus 29 Staaten werden ab Mitte Juni ohne Quarantänepflicht nach Griechenland reisen können, darunter auch Schweizer. Flüge aus dem Ausland dürfen vorerst nur in Athen landen. Erst ab dem 1. Juli sollen auch alle Regionalflughäfen für Flüge aus dem Ausland geöffnet werden. Bestätigte Infektionen: über 3000 Gemeldete Todesfälle: 183 Nordmazedonien: Massive Ausgangssperren wegen einer neuen Corona-Infektionswelle legen das nördliche Nachbarland von Griechenland lahm. Die Regierung des kleinen Balkanlandes mit knapp zwei Millionen Einwohnern hat in grösseren Städten eine 80-stündige Ausgangssperre bis vorgestern Montag vehängt. Experten führen den neuen Corona-Ausbruch auf Ansteckungen in einer Fabrik zurück sowie auf grosse Familientreffen unter Albanern aus Anlass des Bajram-Festes am Ende des Fastenmonats Ramadan vor zehn Tagen. Bestätigte Infektionen: 3239 Gemeldete Todesfälle: 157 Schweden: Anders als andere Länder hat Schweden weit weniger strenge Massnahmen gegen das Coronavirus ergriffen und verzeichnet weiterhin eine hohe Infektionsrate. Schulen, Kindergärten und Restaurants waren nie geschlossen. Die Behörden raten, Abstand zu halten und regelmässig die Hände zu waschen. Ein Einreiseverbot gilt nur für Länder ausserhalb der EU und der Europäischen Freihandelszone. Veranstaltungen mit bis zu 50 Besuchern sind erlaubt. Bestätigte Infektionen: rund 46'000 Gemeldete Todesfälle: 4717 Russland: Trotz stark steigender Infektionsmeldungen hat am 1. Juni eine grössere Lockerungswelle begonnen. Masken sind jetzt nicht mehr nur in öffentlichen Räumen und Verkehrsmitteln Pflicht, sondern auch auf der Strasse. In Moskau wurden unter strengen Hygienevorschriften erstmals wieder Geschäfte und Einkaufszentren sowie Dienstleistungsbetriebe geöffnet. 300'000 Menschen können dadurch wieder zur Arbeit. Coiffeursalons und Restaurants bleiben aber noch geschlossen. In Moskau sollen noch im Laufe des Juni alle grösseren Einschränkungen wegfallen, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie erlassen wurden. Ab Dienstag dürften zunächst Schönheitssalons und Tierarztkliniken wieder öffnen, Museen und die Aussenbereiche von Cafes dürfen ab dem 16. Juni folgen, wiederum eine Woche darauf sollen Sporthallen und Restaurants wieder zugänglich sein, teilt Bürgermeister Sergej Sobjanin auf seiner persönlichen Internetseite mit. In den letzten 24 Stunden haben sich mehr als 8400 Menschen mit dem Virus angesteckt, 216 weitere sind verstoben. Bestätigte Infektionen: über 484’000 Gemeldete Todesfälle: 6134 USA In den USA entscheidet jeder Bundesstaat selber darüber, welche Corona-Auflagen oder Lockerungen zu welchem Zeitpunkt gelten. US-Präsident Donald Trump hat einen erneuten Lockdown bei einer zweiten Corona-Welle ausgeschlossen. Gleichzeitig drängte er die Gouverneure (Regierungschefs), die Schutzmassnahmen zu lockern, damit die Wirtschaft an Fahrt gewinne. Nach dem dramatischen Einbruch der US-Wirtschaft im April und Mai überraschten aber am Freitag die neusten Arbeitslosenzahlen: Von 14.7 Prozent im April ist die Arbeitslosenrate auf 13.3 Prozent im Mai gesunken und die Zahl der Beschäftigten stieg um 2.5 Millionen an. Exakt 100 Tage, nachdem in New York der erste Corona-Fall bestätigt wurde, sind am Montag in der Millionenmetropole erste Lockerungen monatelanger Massnahmen in Kraft getreten. Mit dem Start von Phase eins eines vierstufigen Öffnungsplans des Bundesstaates New York dürfen unter anderem die Arbeiten auf mehr als 32'000 Baustellen in der Stadt wieder starten. Ausserdem können Einzelhändler telefonisch und online Bestellungen annehmen und ihren Käufern im Laden übergeben. Publikumsverkehr ist in den Geschäften noch nicht erlaubt. Trotzdem bleiben Schulen geschlossen, denn die USA sind das Land mit den meisten Coronavirus-Infektionen weltweit. Reisebeschränkungen nach Mexiko und Kanada gelten weiterhin bis zum 22. Juni. Personen aus Brasilien dürfen nicht mehr einreisen. Auch ein Ende des Einreisestopps für Europäer ist noch nicht absehbar. Der Bundesstaat Arizona hat nach den Lockerungen erneut den Notfallplan aktiviert. Für die vergangene Woche meldet Arizona einen Anstieg der Neuinfektionen um 40 Prozent. Auch in Kalifornien steigen die Infektionszahlen seit einigen Tagen wieder an. Bestätigte Infektionen: knapp 1.98 Millionen Gemeldete Todesfälle: über 112’000 Lateinamerika Südamerika ist laut der WHO der neue Brennpunkt der Corona-Pandemie geworden. Am stärksten betroffen sind Brasilien, Chile, Mexiko und Peru. Brasilien: Die Zahl der Corona-Fälle ist auf über 707’412 gestiegen, mehr als in jedem anderen Land abgesehen von den USA. Das Gesundheitsministerium muss einer Entscheidung des Obersten Gerichts zufolge wieder alle Angaben zu den Covid-Toten- und -Infektionszahlen veröffentlichen. Präsident Jair Bolsonaro drängt darauf, dass die Bundesstaaten die Beschränkungen des öffentlichen Lebens rasch zurückfahren. Nach seiner Darstellung sind die wirtschaftlichen Schäden grösser als die Gesundheitsrisiken für die Allgemeinheit. Bestätigte Infektionen: rund 739'500 Gemeldete Todesfälle: mehr als 38'400 Peru: Um die Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu bremsen, hatte die Regierung zunächst recht strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt, allerdings hielten sich viele nicht an die Regeln. Zuletzt wurden die Massnahmen etwas gelockert. Die Infektionszahlen steigen jedoch beinahe ungebremst weiter. Bestätigte Infektionen: knapp 200’000 Gemeldete Todesfälle: 5571 Chile: Trotz der herrschenen Ansteckungsgefahr protestieren immer mehr Menschen auf den Strassen der armen Vororte der Hauptstadt Santiago. Nicht wegen der Quarantäne, sondern wegen des Hungers. 2.5 Millionen Kisten mit Lebensmitteln hat die Regierung im Mai versprochen, doch die Verteilung geht nur langsam voran. Bestätigte Infektionen: knapp 143'000 Gemeldete Todesfälle: 2’283 Mexiko: Die Zahl der bekannten Neuinfektionen in Mexiko-Stadt hat sich zwar stabilisiert, doch die Behörden gehen davon aus, dass bis zu neunmal mehr Menschen infiziert sein könnten als bekannt. Trotzdem ist seit 1. Juni die Wirtschaftstätigkeit wieder langsam angelaufen. Bestätigte Infektionen: mehr als 124'300 Gemeldete Todesfälle: 14’649 Asien China: In der Elf-Millionen-Stadt Wuhan, in der die Pandemie ihren Anfang nahm, gibt es offenbar kaum noch Infizierte. Bei zweiwöchigen Massentests im Mai wurden laut der Huazhong-Universität nur noch 300 asymptomatische Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Erreger entdeckt. Es wurde auch nicht festgestellt, dass diese Personen andere angesteckt hätten. Bestätigte Infektionen: 84'198 Gemeldete Todesfälle: 4638 Südkorea: Die Massnahmen für eine Beschränkung sozialer Kontakte sind gelockert worden. Zuletzt ist ein neuer Ausbruch in einem Verteilzentrum eines Versandhändlers bei Seoul aufgetreten. Vergangene Woche wurden mehr als 80 Beschäftigten und Kontaktpersonen als infiziert bestätigt und über 4000 Menschen wurden getestet. Bis zum 14. Juni sind darum öffentliche Einrichtungen einschliesslich Museen, Theater sowie Mehrzweckhallen im Grossraum Seoul wieder geschlossen. Bestätigte Infektionen: mehr als 11'900 Gemeldete Todesfälle: 276 Singapur: Nach anfänglichen Erfolge bei der Virusbekämpfung hat der dicht besiedelte Stadtstaat derzeit am meisten registrierte Infizierte in ganz Südostasien. Grund sind die prekären Wohnverhältnisse von Gastarbeitern, die oft dicht gedrängt in Schlafsälen übernachten und kaum Zugang zu Hygiene-Einrichtungen haben. Der Lockdown wurde bis Ende Juni verlängert. Bestätigte Infektionen: mehr als 38'500 Gemeldete Todesfälle: 25 Indien: Das Land mit 1.3 Milliarden Bürgern verzeichnet immer noch sehr hohe Infektionszahlen. Ein weiterer rasanter Anstieg wird erwartet. Wandmalerei in New Delhi Legende: Auch Indien ist schwer betroffen von der Pandemie. Dennoch lockert das Land nun die Ausgangssperre. Reuters Trotzdem lockert Indien seine Ausgangssperre. Einkaufszentren, Restaurants und Tempel sollen ab nächster Woche wieder öffnen dürfen, jedoch mit strikten Schutzvorkehrungen. Auch Inlandflüge sind wieder erlaubt, allerdings verhängen die einzelnen Bundesstaaten teilweise eine bis zu 28 Tage lange Quarantäne für ankommende Reisende. Bestätigte Infektionen: über 275’000 Gemeldete Todesfälle: 7719 Iran: Trotz steigender Infektionszahlen will Präsident Hassan Rohani weitere Lockerungen vornehmen. Ab Mitte Juni sollen Kitas und Kinos unter Hygieneauflagen wieder öffnen. Auch in den Moscheen sollen Freitagsgebete wieder möglich sein. Das Gesundheitsministerium kritisiert, dass wegen der Lockerungen nur noch rund ein Drittel der Bevölkerung die Pandemie ernst nehme. Bestätigte Infektionen: knapp 176'000 Gemeldete Todesfälle: 8425 Naher Osten Ägypten: Im mit über 100 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten Land in Nordafrika haben sich knapp 37'000 Menschen infiziert. Vor einer Woche wurde mit mehr als 1500 Neuinfektionen der höchste Anstieg an einem Tag verzeichnet. Mehr als 1300 Menschen sind dem Virus erlegen. Aktuell wird geschaut, wann wieder ausländische Touristen einreisen dürfen. Der Tourismus macht etwa 12 Prozent des ägyptischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Saudi-Arabien: Hier verschlechtern sich die Zahlen: Am Samstag gab es erstmals mehr als 3000 registrierte Neuinfektionen. Die Zahl der Fälle stieg auf über 108'000 und 783 Todesopfer. Trotzdem sind Einkaufszentren und Restaurants regulär geöffnet. Bis zu 50 Personen dürfen sich wieder treffen, und ab dem 21. Juni soll das tägliche Leben landesweit – mit Ausnahme von Mekka – wieder uneingeschränkt laufen. Israel: Vor gut einem Monat wurde mit der Öffnung der Schulen begonnen, auch unter dem Druck der wirtschaftlichen Not. Doch fast 130 Schulen und Kindergärten mussten jetzt wieder geschlossen werden wegen eines kontinuierlichen Neuanstiegs von Corona-Infektionen seit Ende Mai. Bei 347 Schülern und Lehrern ist bisher der Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, mehr als die Hälfte von ihnen in Jerusalem. Rund 17’500 Schüler und Lehrer sind in häuslicher Quarantäne. Auf weitere Lockerungen wird angesichts des Neuanstiegs der Fälle vorerst verzichtet. Dies betrifft unter anderem die Eröffnung von Theatern, Kinos und anderen Kultureinrichtungen. Nur die Eröffnung von Festhallen soll wie geplant erfolgen. Bestätigte Infektionen: 18'268 Gemeldete Todesfälle: 299 Türkei: Die Beschränkungen sind erheblich gelockert worden. Für bisher abgeschottete Grossstädte wie Istanbul gibt es wieder Reisefreiheit. Cafés und Restaurants sowie Schwimmbäder, Sportstudios oder Kindergärten dürfen wieder öffnen. Auch Strände, Parks und Museen sind dann wieder zugänglich. Freiluft-Konzerte sind bis Mitternacht erlaubt. Einige Restriktionen bleiben jedoch. Senioren ab 65 Jahren dürfen weiter bis auf festgelegte Stunden in der Woche nicht vor die Tür. Bestätigte Infektionen: mehr als 172'000 Gemeldete Todesfälle: 4729 Afrika In Afrika haben sich nach Angaben der WHO mehr als 100'000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Dennoch nehme die Coronavirus-Pandemie einen anderen Verlauf als anderswo auf der Welt. Ersten Analysen zufolge könnte die relativ niedrige Todesrate mit der demografischen Struktur des Kontinents zu tun haben, da mehr als 60 Prozent aller Afrikaner jünger als 25 Jahre sind. Auf dem Kontinent hat Südafrika bisher mit knapp 53'000 die höchste Zahl bekannter Coronavirus-Fälle. 1162 Menschen sind dort gestorben. Australien Das Land will die Ausgangsbeschränkungen stufenweise lockern und die Wirtschaft bis Juli wieder öffnen. In einer ersten Phase sollen unter anderem Cafés, Restaurants, Geschäfte und Schwimmbäder öffnen. Einige Bundesstaaten haben mit diesen Lockerungen bereits begonnen. Kreuzfahrtschiffe dürfen aber auch in den nächsten Monaten nicht in Australien anlegen. Bestätigte Infektionen: 7274 Gemeldete Todesfälle: 102 Die Ausbreitungsgeschwindigkeit im Vergleich Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus seit dem Auftreten von mindestens 100 Fällen bzw. mindestens 10 Verstorbenen in einer Auswahl von Ländern. Fälle Verstorbene Die Daten werden logarithmisch angezeigt – die Y-Achse ist gestaucht. Dies ermöglicht einen besseren Vergleich der Wachstumsraten. Quelle: JHU CSSE / CH: Stat. Amt Kt. ZH, Inspiration: Tribune de Genève. Tagesschau vom 07.06.2020, 19.30 Uhr; jhu/dpa/reuters/ape/sda/red News International Aktueller Artikel RTS RSI RTR SWI 3SAT