Coronavirus weltweit +++ China riegelt Teile von Peking ab +++ Maskenpflicht hat wohl viele Infektionen verhindert Auf einem Markt in der chinesischen Hauptstadt ist es zu einem neuen Corona-Ausbruch gekommen. Internationale News im Ticker. LIVE Das Wichtigste in Kürze: Weltweit haben sich mehr als 7 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Rund 390'000 Menschen sind bislang daran gestorben. Zahlreiche Länder lockern mittlerweile ihre Einschränkungen oder Ausgangsbeschränkungen wieder. Ein Impfstoff gegen den Erreger ist noch nicht in Sicht. Hier sehen Sie, wie die Massnahmen in der Schweiz wirken: Der Ausbruch im Vergleich mit anderen Ländern. LIVE TICKER Corona-Ausbruch auf Grossmarkt in Peking Erstmals seit vielen Wochen erlebt Peking wieder einen grösseren Ausbruch des Coronavirus. Auf einem Grossmarkt der chinesischen Hauptstadt wurden bei anfangs 500 Tests schon 45 Infektionen entdeckt. Der Xinfadi-Markt im Stadtviertel Fengtai, der rund 90 Prozent des Gemüses und Obsts der 20-Millionen-Metropole liefert, wurde geschlossen. Im Umfeld wurden elf Wohnviertel abgeriegelt sowie Kindergärten und Schulen zugemacht. Rund 10 000 Händler und Mitarbeiter des Marktes sollen getestet werden. Virus zu importiertem Lachs zurückverfolgt Die Ermittler haben das Virus bis auf ein Hackbrett zurückverfolgt, auf dem importierter Lachs verarbeitet wurde, wie der Chef des Grossmarktes der Pekinger Zeitung «Beijing Qingnianbao» berichtete. Der Lachs wiederum stammte von einem anderen Markt für Meeresfrüchte. Viele Supermärkte nahmen daraufhin importierten Lachs aus ihren Regalen. Der Xinfadi-Grossmarkt soll «umfassend» desinfiziert werden. Auch andere Märkte schlossen ihre Tore, um untersucht zu werden. Vorher hatte die nationale Gesundheitskommission landesweit über sechs lokale Ansteckungen berichtet – alle in Peking. Die neuen Fälle sind die ersten in Peking seit mehr als eineinhalb Monaten. Vier stammten von dem Xinfadi-Markt, auf den sich daraufhin die Ermittlungen konzentrierten. Die jetzt entdeckten 45 Infizierten zeigen nach Angaben lokaler Medien zunächst keine Symptome. Beunruhigende Nachrichten im Fernseher: Menschen sitzen im Warteraum eines Spitals in Peking. Beunruhigende Nachrichten im Fernseher: Menschen sitzen im Warteraum eines Spitals in Peking. Foto: Getty Images Die Zeitung «Global Times» zitierte Experten, nach deren Ansicht die Schliessung des Marktes voraussichtlich die Versorgung der Hauptstadt mit Lebensmitteln beeinträchtigen wird. Die Hauptstadt war seit Beginn der Pandemie in Wuhan in Zentralchina vor einem halben Jahr besonders geschützt und auch stärker als andere Städte vom Rest des Landes abgeschottet worden. Die Sicherheitsvorkehrungen waren schärfer als anderswo und erst vor wenigen Wochen gelockert worden. 09:14 Uhr Indien meldet mit fast 11'500 Neuinfektionen an einem Tag In Indien sind 11'458 Neuinfektionen registriert worden – so viele wie nie zuvor binnen 24 Stunden. Insgesamt hätten sich mehr als 300.000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt, teilt das Gesundheitsministerium mit. 8884 Menschen starben bislang. Weltweit verzeichnet Indien die vierthöchsten Infektionszahlen. Am stärksten betroffen ist der Bundesstaat Maharashtra im Westen mit über 100'000 Infizierten. Im ganzen Land gelten 147'000 Menschen als genesen. 8884 Patienten starben in Verbindung mit dem Virus. Eine Fachperson misst die Körpertemperatur einer Frau im indischen Jammu. Eine Fachperson misst die Körpertemperatur einer Frau im indischen Jammu. Foto: Jaipal Singh/Keystone 03:12 Uhr Frankreich öffnet Grenzen Frankreich will die Grenzen zu Ländern ausserhalb des Schengen-Raums ab dem 1. Juli schrittweise öffnen. Das teilten Innenminister Christophe Castaner und Aussenminister Jean-Yves Le Drian am Freitag mit. Frankreich werde den Zeitpunkt der Öffnung je nach Gesundheitslage in den verschiedenen Drittstaaten variieren und den Vereinbarungen entsprechen, die bis dahin auf europäischer Ebene beschlossen würden. Keine Grenzkontrollen mehr Die Minister bestätigten auch die Aufhebung der wegen der Corona-Pandemie eingeführten Grenzkontrollen an den europäischen Binnengrenzen am Sonntag um Mitternacht. Ab diesem Zeitpunkt können Bürgerinnen und Bürger aller EU-Staaten und des Schengen-Raums ohne Einschränkungen wieder nach Frankreich einreisen. Ausnahmen gelten weiterhin für Spanien und Grossbritannien. Die EU-Kommission hatte den Mitgliedstaaten eine schrittweise Öffnung der EU-Aussengrenzen ab dem 1. Juli empfohlen. Die Einreisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie waren Mitte März in Kraft gesetzt und seitdem mehrfach verlängert worden. 02:01 Uhr Zweithöchste Todesrate in Brasilien In Brasilien sind mittlerweile mehr Menschen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorben als in Grossbritannien. Das südamerikanische Land weist damit nach den USA die meisten Todesfälle und die meisten Infektionen auf. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums stieg die Totenzahl binnen 24 Stunden um 909 auf nunmehr 41'828. Die Zahl der bestätigten Infektionen legte demnach um 25'982 auf insgesamt 828'810 Fälle zu. 365'063 an Covid-19 Erkrankte seien inzwischen wieder genesen. Gestern, 23:25 Studie: Maskenpflicht hat wohl viele Infektionen verhindert Zur Eindämmung des Virus sei das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes sogar noch wichtiger als Abstandsregeln und Ausgangssperren, heisst es in der im US-Fachmagazin PNAS veröffentlichten Untersuchung. So habe sich das Infektionsgeschehen dramatisch verändert, als die Maskenpflicht in Norditalien am 6. April und in New York am 17. April eingeführt worden seien. «Allein diese Schutzmassnahme reduzierte die Zahl der Infektionen erheblich, und zwar um über 78'000 in Italien vom 6. April bis 9. Mai und um über 66'000 in New York City vom 17. April bis 9. Mai», berechneten die Wissenschaftler. Passagiere bei der Ankunft am Bahnhof Roma Termini. (3. Juni 2020/Keystone) Tschechien mit Ampel-Modell Tschechien öffnet seine Grenzen ab Montag für Bürger fast aller EU-Staaten, der Schweiz und Liechtenstein. Ermöglicht werde dies durch die günstige epidemiologische Entwicklung beim Coronavirus, teilte das Gesundheitsministerium in Prag am Freitagabend mit. Ein negativer Corona-Test ist nicht nötig. Die wegen der Pandemie eingeführten Grenzkontrollen zu Deutschland und Österreich waren bereits vor einer Woche aufgehoben worden. Das Einreiseverbot bleibt indes für Reisende mit Wohnsitz in Belgien, Portugal, Grossbritannien, Schweden sowie der polnischen Woiwodschaft Schlesien bestehen. Diese Territorien gelten nach Ansicht der tschechischen Behörden als Risikogebiete für eine Coronavirus-Infektion. Die Einteilung in sichere grüne sowie mittel- und hochriskante gelbe und rote Staaten soll im wöchentlichen Rhythmus aktualisiert werden. Das neue Ampel-Modell sorgte in den sozialen Netzwerken teilweise für Verwunderung. «Schlesien – wie soll das kontrolliert werden?», hiess es in einer Twitter-Reaktion. «Portugal kann doch bessere Ergebnisse vorweisen als Spanien und Italien», meinte ein anderer Nutzer. In Tschechien selbst waren 9909 bestätigte Corona-Infektionen gemeldet. 328 Menschen starben. Gestern, 21:47 WHO sieht Pandemie weiter im Aufschwung – Auch Europa nicht sicher Die Corona-Pandemie befindet sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO immer noch «im Aufschwung». Das treffe vor allem auf «den globalen Süden» zu, sagt WHO-Experte Mike Ryan. Aber auch Regionen wie Europa, in denen die Fallzahlen abebbten, seien nicht sicher, da das Virus wieder eingeführt werden könne, sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Ryan führt aus, dass die Krankheit in jedem Land, das den sogenannten Lockdown hinter sich lasse, «in Clustern» wiederauftreten könnte. Das wäre keine Überraschung, aber «nicht notwendigerweise eine zweite Welle». WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. (Keystone/Martial Trezzini) Gestern, 18:42 WHO: Mütter sollen ihre Babys auch bei Corona-Infektion stillen Mütter sollen ihre Neugeborenen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO auch bei vermuteter oder bestätigter Corona-Infektion stillen. «Die Vorteile des Stillens überwiegen», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. Kinder hätten nach aktuellem Forschungsstand der WHO ein geringeres Risiko, sich mit Corona anzustecken. Allerdings seien sie deutlich anfälliger für andere Krankheiten, wenn sie nicht gestillt werden. «Frauen sollten in keinem Fall von ihren Babys getrennt werden», so Tedros. Kinder und Jugendliche seien in der Pandemie besonders gefährdet. Viele Heranwachsende hätten nur in der Schule Zugang zu einem Arzt und würden dort dringend benötigtes Essen bekommen. Durch die Schliessung der Bildungseinrichtungen sei das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen bedroht. Teenager hätten in der Isolierung auch ein höheres Risiko, Depressionen oder Angstzustände zu entwickeln. Deshalb müsse Therapie bei psychischen Probleme verfügbar sein. Gestern, 15:24 Putin feiert ohne Maske und Distanz Russlands Unabhängigkeit Kremlchef Wladimir Putin hat sich am 30. Jahrestag der russischen Unabhängigkeit überzeugt gezeigt, dass die umstrittene Verfassungsänderung bei der Volksabstimmung am 1. Juli besiegelt wird. Die Mehrheit der Russen halte die Änderungen für notwendig, sagte Putin in Moskau am «Tag Russlands». Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit Wochen trug er am Freitag – anders als in Moskau wegen der Corona-Pandemie vorgeschrieben – keine Maske. Viele Gäste der Zeremonie mit einem feierlichen Hissen der Staatsflagge hatten weder Handschuhe an noch einen Mund- und Nasenschutz. Niemand wahrte die soziale Distanz, wie selbst Staatsmedien hervorhoben. Der 67-jährige Putin umarmte Russlands Ärztepräsidenten Leonid Roschal, der in Maske und mit Handschuhen erschien. Der 87-Jährige wurde als «Held der Arbeit» ausgezeichnet. Die Zahlen der Corona-Infektionen steigen in Russland täglich um mehr als 8000. Bis Freitag waren 511 423 Erkrankungen gemeldet. Kremlchef Wladimir Putin am 30. Jahrestag der russischen Unabhängigkeit. Kremlchef Wladimir Putin am 30. Jahrestag der russischen Unabhängigkeit. Foto: Reuters Russlands Marine nahm zum Feiertag das ultramoderne Atom-U-Boot «Knjas Wladimir» offiziell in ihren Bestand auf. Benannt ist das mit Interkontinentalraketen und Atomsprengköpfen bestückbare U-Boot nach Fürst Wladimir. Die russisch-orthodoxe Kirche verehrt ihn als Heiligen, weil er vor mehr als 1000 Jahren die Christianisierung des ostslawischen Reiches eingeleitet haben soll. Das Atom-U-Boot ist die modernste Ausgabe der riesigen Borej-Klasse und kann mit 16 Bulawa-Atomraketen bestückt werden. Staatsmedien feierten den 170 Meter langen Kreuzer als das «tödlichste» aller Atom-U-Boote. Gestern, 12:51 Indien weltweit auf Platz 4 der Corona-Infektionen Indien hat Grossbritannien bei der Zahl der bekannten Corona-Infektionen überholt. Am Freitag gab es in Indien nach offiziellen Angaben mehr als 297 000 nachgewiesene Fälle. Das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt mit 1,3 Milliarden Einwohnern liegt damit weltweit auf Platz vier – hinter den USA, Brasilien und Russland. Die Zahl der Sars-CoV-2-Infektionen in Indien ist in den vergangenen Tagen rasch angestiegen – mit wiederholt rund 10 000 neuen Fällen pro Tag. Trotzdem lockert das Land die Massnahmen zusehens – inzwischen sind Büros, religiöse Stätten, Restaurants und Shoppingzentren wieder offen. Durch den Lockdown wurden Millionen Menschen arbeitslos. Viele haben Angst, zu verhungern. In der Hauptstadt Neu Delhi und der reichsten Stadt Mumbai gehen die Krankenhausbetten aus, und Berichten zufolge werden Menschen mit Covid-19-Symptomen abgewiesen. Experten gehen davon aus, dass die Fallzahlen in Indien in den kommenden Wochen weiter schnell zunehmen werden. Seit Wochen sind Millionen Wanderarbeiter in Indien unterwegs, weil sie wegen der Ende März kurzfristig angekündigten Einschränkungen plötzlich ihre Jobs in den grossen Städten verloren haben. Seit Wochen sind Millionen Wanderarbeiter in Indien unterwegs, weil sie wegen der Ende März kurzfristig angekündigten Einschränkungen plötzlich ihre Jobs in den grossen Städten verloren haben. Foto: Channi Anand/Keystone Gestern, 08:14 Australien: Wir haben Virus im Griff Australien hat die Corona-Epidemie nach Einschätzung von Experten in den Griff bekommen. In der zurückliegenden Woche seien nur noch 38 Fälle bekanntgeworden, wobei mehr als die Hälfte davon auf aus Übersee zurückkehrende Reisende entfielen, sagt der oberste Gesundheitsberater der Regierung, Brendan Murphy. «Wir haben in vielen Landesteilen die Eliminierung des Coronavirus zum jetzigen Zeitpunkt effektiv erreicht.» Ministerpräsident Scott Morrison kündigte vor einigen Tagen einen Drei-Stufen-Plan an, um die meisten Sperrmassnahmen bis Juli aufzuheben. Gestern, 04:11 100 symbolische «Gräber» an der Copacabana Mit der symbolischen Aushebung von 100 «Gräbern» am Strand von Copacabana haben Aktivisten gegen den Umgang der brasilianischen Regierung mit der Corona-Pandemie protestiert. Am Strandabschnitt direkt vor dem berühmten Hotel «Copacabana Palace» schaufelten sie am Donnerstag Reihen von rechteckigen Löchern. Darauf steckten die Aktivisten schwarze Kreuze mit kleinen brasilianischen Fahnen. Mit der Aktion solle der brasilianischen Opfer der Pandemie gedacht und zugleich die «Inkompetenz» der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro in ihrer Reaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus angeprangert werden, erklärten die Aktivisten. Hastig geschaufelte Gräber Die Reihen von Löchern im Copacabana-Strand erinnern an die hastig geschaufelten Gräber in besonders hart von der Pandemie betroffenen brasilianischen Gegenden wie etwa der Amazonasmetropole Manaus. Vor der Ansichtskarten-Kulisse sei mit der Aktion reproduziert worden, «was wir auf unseren Friedhöfen sehen», sagte der Vorsitzende der Organisation Rio de Paz, Antônio Carlos Costa, der Nachrichtenagentur AFP. Keystone Costa appellierte an Bolsonaro, seine Haltung zu der Pandemie zu ändern. Der Staatschef müsse verstehen, dass «unsere Nation mit dem schwierigsten Moment ihrer Geschichte konfrontiert ist». Bolsonaro hatte in der Vergangenheit die vom Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 als blosse «kleine Grippe» bezeichnet. Die von brasilianischen Bundesstaaten verhängten Corona-Restriktionen prangert er wegen ihres drosselnden Effekts auf die Wirtschaft an. Weiterer Anstieg der Todesfälle Die Zahl der verzeichneten Todesfälle durch Covid-19 überschritt am Donnerstag in Brasilien die Schwelle von 40'000. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden innerhalb von 24 Stunden weitere 1239 Corona-Tote gezählt, womit die Gesamtzahl auf 40'919 stieg. Die Zahl der registrierten Infektionen im bevölkerungsreichsten und grössten lateinamerikanischen Land lag bei etwa 802'800. Brasilien ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder der Welt. In der Zahl der registrierten Infektionsfälle liegt es weltweit hinter den USA auf dem zweiten Platz, in der offiziellen Zahl der Todesfälle hinter den Vereinigten Staaten und Grossbritannien auf dem dritten Platz. Experten gehen allerdings davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen in Brasilien deutlich höher sind, da in dem Land relativ wenig auf das Coronavirus getestet wird. Gestern, 01:07 USA legen Wirtschaft nicht erneut still Die USA können nach Worten von Finanzminister Steven Mnuchin im Fall einer zweiten Welle an Coronavirus-Infektionen nicht erneut ihre Wirtschaft herunterfahren. «Wir haben gelernt, dass wenn man die Wirtschaft stilllegt, man mehr Schaden anrichtet – und nicht nur wirtschaftlichen Schaden», sagte Mnuchin am Donnerstag dem Sender CNBC. Inzwischen gebe es auch mehr Kapazitäten in Krankenhäusern und bei Tests. «Das ist etwas, das das grosse Problem und der Grund dafür war, warum der Präsident Teile der Wirtschaft schliessen musste.» Infolge der rasanten Ausbreitung der Pandemie hatten die meisten US-Bundesstaaten strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt. Das öffentliche Leben kam in weiten Teilen zum Erliegen. Die Wirtschaft stürzte in eine schwere Krise. Die Arbeitslosigkeit stieg sprunghaft an. In den USA liegt die Zahl der nachgewiesenen Infektionen nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität mittlerweile bei mehr als zwei Millionen. 11.06.2020, 18:04 Zweite Welle in Bulgarien In Bulgarien breitet sich das Coronavirus in einer zweiten Welle aus. Das zunächst kaum von der Pandemie getroffene Balkanland verzeichnete am Donnerstag mit 104 Covid-19-Neuerkrankungen binnen 24 Stunden einen Rekordwert seit Beginn der Corona-Krise. Eine ursprünglich bis 14. Juni verhängte «epidemische Ausnahmesituation» soll bis Ende des Monats verlängert werden. Der bisherige Rekord mit 90 Coronavirus-Neuinfektionen an einem Tag war am 24. April gemessen worden. Bulgarien befinde sich wohl in einer zweiten Welle der Krankheit, sagte der Oberste Inspektor für Gesundheit und Mitglied des Krisenstabs in Sofia, Angel Kuntschew, am Donnerstag im privaten Fernsehsender bTV. Das Virus breite sich jetzt aber vor allem lokal in Netzwerken, sogenannten Clustern, aus. Die Situation könne unter Kontrolle gebracht werden, meinte er. 11.06.2020, 17:46 Rekord an Neuinfektionen in Schweden Schweden verzeichnet die bislang höchste Anzahl von Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. 1474 Erkrankungen seien hinzugekommen, teilt die Gesundheitsbehörde mit. Der Rekord-Anstieg sei eine «direkte Konsequenz vermehrter Tests». Dadurch seien auch Fälle erfasst worden, bei denen die Betroffenen nur milde Symptome gezeigt hätten. Leute geniessen das Wetter in einem Park in Stockholm. (30. Mai 2020) Leute geniessen das Wetter in einem Park in Stockholm. (30. Mai 2020) Foto: Reuters Insgesamt seien nunmehr 48'300 Infektionen bestätigt. Die Zahl der Corona-Toten kletterte den Angaben zufolge um 19 auf 4814. Pro Kopf sind das deutlich mehr als in den benachbarten nordeuropäischen Ländern, aber weniger als in den am schlimmsten betroffenen europäischen Staaten Spanien, Grossbritannien und Italien. Schweden hat mehr auf freiwillige Massnahmen statt auf Vorschriften gesetzt. Die Sterblichkeitsrate liegt aber höher als in anderen nordischen Staaten. 11.06.2020, 16:51 200'000 Corona-Fälle: Pandemie in Afrika beschleunigt sich Afrika hat laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun mehr als 200'000 nachgewiesene Corona-Fälle verzeichnet. Zudem seien mehr als 5600 Menschen gestorben, teilte die WHO am Donnerstag mit. Südafrika ist demnach mit 25 Prozent der Fälle am stärksten betroffen. Mehr als 70 Prozent der Todesfälle gebe es in nur fünf Ländern: Algerien, Ägypten, Nigeria, Südafrika und im Sudan. 11.06.2020, 16:40 Russland: Abschlussprüfungen fallen aus Russland hat bei der Zahl registrierter Corona-Infizierter die Marke von 500'000 überschritten. Am Donnerstag kamen innerhalb eines Tages mehr als 8700 neue Fälle hinzu, wie die Behörden in Moskau mitteilten. In dieser Grössenordnung bewegt sich die Zahl der Neuinfektionen bereits seit mehreren Tagen. Kremlchef Wladimir Putin bezeichnete die Lage zuletzt als stabil. Das Land hat mit nunmehr 502'400 Infektionen die meisten Corona-Fälle in Europa. Neu zugelassenes Covid-19-Medikament eingeführt Die ersten Lieferungen der als Avifavir bekannten antiviralen Arznei seien an mehrere Spitäler gegangen, teilte der russische Staatsfonds RDIF, der hinter dem Projekt steht, am Donnerstag mit. Sieben der über 80 russischen Regionen seien bereits beliefert worden, sagte RDIF-Chef Kirill Dmitriew. Weitere sollten folgen. Foto: pfarma.com.br Bislang gibt es weder einen Impfstoff gegen das Coronavirus noch gegen Covid-19. Als grösster Hoffnungsträger unter den potenziellen Corona-Medikamenten gilt derzeit das Mittel Remdesivir des US-Unternehmens Gilead. Der Biotechnologiekonzern erhielt bereits in den USA die Zulassung für die Verwendung von Remdesivir in Notfällen. Für die EU hat Gilead dies beantragt. Der russische Staatsfonds RDIF hat Studien finanziert und ist zu 50 Prozent am Pharmaunternehmen ChemRar beteiligt, das Avifavir herstellt. Dmitriew sagte, mehr als zehn Länder hätten das Medikament bereits angefragt. Unlängst hatte der RDIF-Chef Reuters gesagt, ChemRar werde so viel von dem Mittel herstellen, um rund 60'000 Menschen pro Monat behandeln zu können. Abschlussprüfungen fallen aus Millionen Schüler in Russland kommen wegen der Corona-Krise um ihre Abschlussprüfung herum. Ein entsprechendes Dekret unterschrieb Ministerpräsident Michail Mischustin am Donnerstag in Moskau. Jugendliche, die nach der Schule eine Ausbildung beginnen, können demnach mit ihrem Abschlusszeugnis an eine Berufsschule wechseln. Wer an einer Universität studieren will, muss aber eine Aufnahmeprüfung ablegen. Die Schulen wollten die Schüler «aus der Ferne» darauf vorbereiten, hiess es. Nach früheren Angaben wollten 736'000 Absolventen ein Studium beginnen. Die Abschlussprüfungen waren immer wieder verschoben worden. Die Schulen im flächenmässig grössten Land der Erde wurden bereits Mitte März geschlossen, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. 16 Millionen Schüler lernten in den vergangenen Wochen von zu Hause aus. In Russland sind bereits Sommerferien. Grösster Airport Europas kündigt Jobabbau an Der Londoner Flughafen Heathrow hat mit einem Programm zum sozialverträglichen Stellenabbau begonnen. «Wir haben durch diese Krise hindurch versucht, Jobs von Mitarbeitern zu schützen, die an vorderster Front stehen» teilte Heathrow-Geschäftsführer John Holland-Kaye am Donnerstag mit. Das sei nun aber nicht mehr möglich. Daher sei mit den Gewerkschaften eine Vereinbarung für das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern getroffen worden. Foto: Keystone Wie viele der etwa 7000 Jobs gestrichen werden sollen, teilte das Unternehmen nicht mit. Auf der Führungsebene seien bereits ein Drittel der Jobs abgebaut worden. Weitere Einschnitte könnten nicht ausgeschlossen werden, sagte Holland-Kaye. Passagierzahlen eingebrochen Anfang der Woche hatte er der Wirtschaftszeitung «City A.M." gesagt, er rechne, dass ein notwendiger Stellenabbau ein Drittel aller Mitarbeiter betreffen könnte. Den gleichen Anteil an Jobverlusten befürchtet er schlimmstenfalls auch für die Gesamtzahl der 76'000 Arbeitnehmer, die von verschiedenen Unternehmen in Heathrow beschäftigt werden. Passagierzahlen in Heathrow waren im vergangenen Monat wegen der Coronavirus-Pandemie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 97 Prozent eingebrochen. Die Cargo-Menge im Luftfrachtbereich ging um 40 Prozent zurück, obwohl die Zahl der reinen Frachtflüge zunahm. 11.06.2020, 15:04 Deutschlands Aussenminister: «Lage nach wie vor fragil» Der deutsche Aussenminister Heiko Maas mahnt angesichts der wieder gestiegenen Infektionszahlen in Deutschland die Einhaltung der Corona-Massnahmen an. «Die Entwicklung zeigt, dass die Lage nach wie vor fragil ist», sagte Maas am Donnerstag in Berlin. Foto: Keystone Das Virus sei nicht verschwunden. Wenn die Massnahmen immer weniger berücksichtigt würden, könne es sein, dass sich das Infektionsgeschehen wieder forciere. Dann müsse man notfalls auch wieder bereits gelockerte Restriktionen verhängen. Bei Reisen ins Ausland werde das Auswärtige Amt nun täglich prüfen, wie sich die Lage entwickele, um rasch reagieren zu können. Notfalls könnten aus Reisehinweisen auch wieder Reisewarnungen werden. 11.06.2020, 14:13 Finnen öffnen Grenze für Balten und Skandinavier – ausser Schweden Finnland öffnet sich für Reisende aus dem Baltikum und dem Grossteil Skandinaviens. Die Grenzkontrollen für den Strassen-, Flug- und Fährverkehr nach Estland, Lettland, Litauen, Norwegen, Dänemark und Island werden ab Montag aufgehoben, wie die finnische Innenministerin Maria Ohisalo am Donnerstag bekanntgab. Finnlands wichtigstes Nachbarland Schweden, das derzeit noch mit verhältnismässig hohen Corona-Zahlen fertig werden muss, bleibt dagegen aussen vor: Die Lage bei den schwedischen Nachbarn sei leider so schlecht, dass die für das Land geltenden Beschränkungen noch nicht aufgehoben werden könnten, sagte Ohisalo. (red/sda/reuters