Macron erklärt ganz Frankreich zur grünen Zone, Touristen können bereits ab 21.?Juni in Spanien einreisen – die neusten Entwicklungen zum Coronavirus weltweit Über 430 700 Personen sind bisher nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben. Mehr als 7,8 Millionen Menschen sind seit dem Ausbruch positiv getestet worden. NZZ-Redaktion Aktualisiert 14.06.2020, 20.49 Uhr Drucken Teilen Die neusten Entwicklungen Emmanuel Macron erklärt ganz Frankreich ab Montag zur grünen Zone. In seiner Fernsehansprache vom Sonntag (14.?6.) mahnte der Präsident jedoch, dass das Ansteckungsrisiko weiter bestehe und es zu einer zweiten Infektionswelle kommen könne, man aber lernen müsse, mit dem Coronavirus zu leben. Das Social Distancing gehöre künftig zum Alltag. Diese Erklärung erleichtert es der Regierung, die wirtschaftlichen Beschränkungen bald aufzuheben. So können im Grossraum Paris ab Montag Restaurants und Cafés wieder öffnen. Der Schweizer Nachbarstaat weist derzeit über 193?700 Infektionsfälle auf; rund 29?400 Erkrankte sind verstorben. Spanien öffnet seine Grenzen für die meisten EU-Bürger bereits ab dem 21. Juni, also zehn Tage früher als geplant. Dies teilte die Regierung am Sonntag (14.?6.) mit. Die Einreisebeschränkungen fallen auch für Touristen aus Schengenstaaten wie der Schweiz und Norwegen weg. Der US-Gliedstaat New York verzeichnet am Sonntag (14.6.) mit 23 Toten den niedrigsten Tageswert seit Ausbruch der Pandemie. Die ersten Lockerungen gelten seit dem 8.?Juni. So dürfen zum Beispiel Händler ihre Waren wieder anbieten, jedoch nicht an den Publikumsverkehr. Im Gliedstaat sind bis anhin rund 383?000 Infektionsfälle bekannt; 31?000 erkrankte New Yorker sind verstorben. Die USA sind das weltweit am stärksten betroffene Land. 500 Eisenbahnwaggons sollen in Indiens Hauptstadt Neu Delhi zu mobilen Corona-Krankenhäusern mit bis zu 8000 Betten umgebaut werden. Wie die Behörden am Sonntag (14. 6.) mitteilten, sollen zudem künftig dreimal so viele Tests auf das Coronavirus durchgeführt werden wie bisher. In Indien steigen die Fallzahlen. Derzeit sind fast 321?000 Infektionsfälle nachgewiesen und rund 9200 Tote. Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande wollen für die EU die Versorgung mit einem Corona-Impfstoff sichern. Die vier Länder schlossen mit dem Pharmakonzern AstraZeneca einen entsprechenden Vertrag ab. Der Vertrag sieht vor, dass die vier EU-Staaten bis zu 400 Millionen Dosen eines in der Entwicklung befindlichen Impfstoffs bestellen können, wie das Unternehmen sowie die deutsche und die italienische Regierung am Samstag (13.?6.) mitteilten. Derweil will Russland nach eigenen Angaben im September mit der Massenproduktion eines Impfstoffs starten. Eine Studie zu dem anscheinend in Rekordzeit entwickelten Serum haben die Forscher bisher nicht vorgelegt. In England haben trotz geltender Beschränkungen zwei Raves stattgefunden, bei denen ein Mann ums Leben gekommen ist und mehrere Partygänger verletzt wurden. In Droylsden nahe Manchester nahm ein 20-Jähriger laut Polizei wahrscheinlich zu viele Drogen, was ihn das Leben kostete. Bis zu 4000 Menschen hatten sich dort am Samstag (13.?6.) zum illegalen Rave versammelt. Im Raum Carrington waren es 2000 Leute. Dort ermittelt die Polizei nach der Vergewaltigung einer 18-Jährigen. Ausserdem wurden bei verschiedenen Messerattacken drei Personen verletzt, eine davon lebensgefährlich. Die weltweit bestätigten Infektionszahlen steigen weiter an Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle weltweit (in Millionen) Tote gegenwärtig Infizierte Genesene 22.01.202011.06.202002468 Die Zahl der Genesenen stammt teilweise aus Medienberichten und ist möglicherweise deutlich höher. / Wir aktualisieren diese Grafik jeweils Montag bis Freitag. Quelle: Johns-Hopkins-Universität NZZ / nth. Die Entwicklungen in der Schweiz finden Sie hier. Die Entwicklungen in Deutschland finden Sie hier. Inhaltsverzeichnis Die Lage in Europa Die Situation in Osteuropa Die Lage in den USA Die Lage in Kanada und Mittel- und Südamerika Die Lage in Asien Die Lage im Nahen Osten Die Lage in Afrika Die Lage in Australien und Ozeanien Wie weit ist die Entwicklung von Impfstoffen und Therapien? Welche wirtschaftlichen Folgen hat die Pandemie? Was sind die Folgen für Grossveranstaltungen? Wo nahm das Virus seinen Anfang? Coronavirus, Covid-19, Sars-CoV-2 – was bedeuten die verschiedenen Bezeichnungen? Die Lage in Europa Da die täglichen Infektionsraten insgesamt sinken, werden die Beschränkungen schrittweise gelockert. Die EU-Kommission empfiehlt, die Grenzen für Reisende aus der EU und aus den Schengenstaaten ab dem 15. Juni zu öffnen – was einige Länder bereits beschlossen haben –, Reisenden von ausserhalb jedoch noch den Zutritt zur EU bis Ende Juni zu verwehren. Die Staaten bestimmen allerdings selbst, was sie tun. Die Schweiz, Österreich, Deutschland und Frankreich kündigen Grenzöffnungen an Nationale Regelungen Die Schweiz, Österreich, Deutschland und Frankreich kündigen Grenzöffnungen an - Nationale Regelungen Informationsstand: 8. 6. 2020, 11 Uhr. Die Grenzöffnungen in der Schweiz, Frankreich und Deutschland gelten ab 15. Juni, Österreich ab 4. 6. 2020. Italien hat seine Grenzen wieder geöffnet, die Schweiz kontrolliert Einreisende jedoch weiterhin. Quelle: Nationale Gesundheitsämter, Reisehinweise auswärtige Ämter, Agenturmaterial NZZ / cke., jum. Diese Länder sind in Europa am stärksten betroffen In Russland kommen täglich 8500 bis 10?000 Neuinfizierte dazu. Derzeit sind über 519 000 Infektionsfälle und über 6819 Tote gemeldet (14.?6.). In Moskau sind die Fallzahlen rückläufig; es laufen Massentests auf Antikörper. Am 24. Juni soll die verschobene Militärparade zum 75.?Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Hitlerdeutschland stattfinden. Die Abstimmung über die Verfassungsänderung, die ebenfalls verschoben worden war, wird voraussichtlich am 1. Juli nachgeholt. Das Vereinigte Königreich verzeichnet über 295?800 positiv getestete Personen und über 41?700 Tote (14.?6.). Der Lockdown hat die britische Wirtschaftsleistung allein im April um rund einen Fünftel einbrechen lassen, trotzdem verläuftig die Öffnung zögerlicher als in anderen europäischen Ländern. Die Menschen dürfen wieder unbegrenzt ihre Häuser verlassen und für Tagesausflüge umherreisen. Die Regionalregierungen in Schottland, Wales und Nordirland lehnen dies ab. Zudem werden auch teilweise die Schulen wieder für eine grössere Zahl von Kindern geöffnet. Ab dem 15.?Juni müssen in England Gesichtsmasken in Bussen, U-Bahnen und Zügen getragen werden. Einreisende aus dem Ausland müssen bis auf wenige Ausnahmen in eine zweiwöchige Quarantäne. Zeitweise war Premierminister Boris Johnson selbst schwer am Virus erkrankt. In Italien steht die Gesamtzahl der Infektionsfälle bei fast 237?000, über 34?300 Personen sind gestorben (14.?6.). Regierungschef Giuseppe Conte sowie der Gesundheitsminister und die Innenministerin müssen sich den Fragen der Staatsanwaltschaft stellen, da Hinterbliebene von Todesopfern Strafanzeigen eingereicht haben. Sie werfen den Behörden Fahrlässigkeit und Inkompetenz vor. Die Landesgrenzen sowie die Flughäfen sind wieder geöffnet. Auch die Bewegungsfreiheit zwischen den Regionen ist wieder hergestellt. Die Tracing-App «Immuni» wird seit dem 8. Juni zunächst getestet und soll schliesslich für alle verfügbar sein, dies trotz Bedenken beim Datenschutz. Die Situation in den anderen Nachbarländern Spanien verzeichnet mehr als 27?100 Todesopfer – rund 243?000 Personen sind infiziert (14.?6.). Der Notstand gilt bis zum 20. Juni und soll nicht mehr verlängert werden. Reisen zwischen den Landesregionen sind ab 1. Juli gestattet, was auch für Touristen gilt, deren Zwangsquarantäne ab dann aufgehoben werden wird. Für alle Personen ab 6 Jahren besteht eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum. Die Schulen bleiben bis September geschlossen. In Frankreich liegt die Zahl der Fälle bei über 193?700, mehr als 29?400 Personen sind verstorben (14.?6.). Seit dem 11.?Mai dürfen die Menschen wieder ohne Passierschein vor die Tür, trotzdem bleiben die Fallzahlen rückläufig. Auch Geschäfte, Bars, Restaurants und Touristenunterkünfte in fast allen Landesregionen sind wieder offen. Lediglich im Grossraum Paris sowie in den Überseegebieten Französisch-Guyana und Mayotte gibt es noch Einschränkungen. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt eine Maskenpflicht. Die Grenze zur Schweiz und zu Deutschland sollen am 15.?Juni wieder öffnen, ab dem 1. Juli sollen die Grenzen zu Ländern ausseralb des Schengen-Raums schrittweise öffnen. In Deutschland liegt die Zahl der Fälle bei über 187 200 (14.?6.), über 8790 Personen sind in Zusammenhang mit Sars-CoV-2 gestorben. Genaueres zur Situation in Deutschland erfahren Sie hier. In Österreich liegt die Zahl der positiven Tests bei über 17?000 (14.?6.), 677 Personen sind gestorben. Mit Lockerungen bereits ab 1. Mai war das Land Vorreiter in Europa. Beim Einkaufen und im öffentlichen Verkehr müssen zurzeit Mund und Nase bedeckt werden, diese Pflicht gilt allerdings nur noch bis zum 15. Juni. Österreich hat die Grenzen zu allen Nachbarstaaten ausser Italien am 4. Juni geöffnet, ab 16. Juni ist auch das Reisen nach Italien wieder erlaubt. Bestätigte Fälle des Coronavirus in europäischen Ländern, nach Status der Patienten (in Tausend) Tote gegenwärtig Infizierte Genesene 0100200300400500RusslandGrossbritannienSpanienItalienFrankreichDeutschlandBelgienWeissrusslandNiederlandeSchwedenPortugalSchweizUkrainePolenIrlandRumänienÖsterreichDänemarkSerbienMoldauTschechien Die Zahl der Genesenen stammt aus Medienberichten und kann auch deutlich höher sein. Stand: 10. 6. 2020 / Wir aktualisieren die Grafik jeweils von Montag bis Freitag. Quelle: Johns-Hopkins-Universität NZZ / nth. Die Situation in den Benelux-Staaten und Skandinavien In den Niederlanden sind die Grundschulen seit dem 11. Mai wieder offen – zunächst für je die Hälfte der Schüler pro Tag. Seit dem 1.?Juni dürfen alle Schulen und eingeschränkt auch Museen und Cafés wieder öffnen. Ab 1. Juli sind Lockerungen auch für den Tourismus geplant. Bisher sind in den Niederlanden über 48?800 Infektionsfälle registriert worden, über 6000 Personen sind gestorben (14.?6.). Belgien verzeichnet rund 60?000 Ansteckungen und über 9600 Tote (14.?6.). Seit dem 11. Mai sind alle Geschäfte wieder offen, allerdings gelten Hygieneauflagen. Jede Art kultureller, sportlicher oder touristischer Veranstaltungen bleibt bis 30.?Juni verboten. In Dänemark sind Kitas, Kindergärten und Primarschulen bereits seit Mitte April wieder offen. Seit dem 11.?Mai kam es zu schrittweisen Lockerungen. Das Land meldet über 12?300 Fälle, fast 600 Personen sind gestorben (14.?6.). Schweden wird wegen seiner steigenden Fallzahlen von seinen skandinavischen Nachbarn isoliert. Auch gelten in anderen EU-Ländern trotz Öffnung der EU-Binnengrenzen Beschränkungen für Schweden. Der umstrittene Sonderweg des Landes – Schulen, Geschäfte und Restaurants blieben weitgehend offen – führte zu heute viermal mehr Todesfällen als im restlichen Skandinavien. Der Staats-Epidemiologe Anders Tegnell gibt zu, dass zu viele Erkrankte ums Leben gekommen sind, eine Kommission untersucht die Strategie der Regierung. Das Land weist fast 51?000 Infektionsfälle und über 4800 Todesfälle auf (14.?6.). Die Grenzstation ‹Pont Saint-Ludovic› in Menton zwischen Frankreich und Italien.Italien hat seine Grenzen für EU-Bürger bereits am 3. Juni geöffnet. Die Grenzstation ‹Pont Saint-Ludovic› in Menton zwischen Frankreich und Italien.Italien hat seine Grenzen für EU-Bürger bereits am 3. Juni geöffnet. Sebastien Nogier / EPA Die Zwischenbilanz zu Schwedens Strategie im Video Die Situation in Osteuropa In Tschechien ist der internationale Reiseverkehr mit Bus, Bahn und Flugzeug weitgehend wieder zugelassen. Das Land öffnet seine Grenzen ab dem 15.?Juni für Bürger fast aller EU-Staaten, der Schweiz und Liechtenstein. Ein negativer Corona-Test ist nicht nötig. Das Land verzeichnet über 9900 Fälle und rund 330 Tote (14.?6.). In Ungarn gilt seit dem 11.?März das Notstandsrecht. Das Parlament hat ein Gesetz gebilligt, das der Regierung erlaubt, für unbegrenzte Zeit per Dekret zu regieren. Am 15. Mai hat Ministerpräsident Orban jedoch angekündigt, die umstrittenen Sondervollmachten wieder abzugeben. Ungarn verzeichnet mehr als 4000 Infizierte und 559 Tote (14.?6.). Die Situation in der Türkei Die Türkei verzeichnet mehr als 176?600 Infektionsfälle und über 4700 Tote (14.?6.). Zuletzt sind die Opferzahlen gesunken und das Land hat daher begonnen, Beschränkungen zu lockern. Die Situation auf dem Balkan In Griechenland sind Geschäfte, Cafés und Restaurants wieder geöffnet. Im öffentlichen Nahverkehr gilt eine Maskenpflicht. Rund 3100 Personen sind als infiziert gemeldet, 183 sind gestorben (14.?6.). Ab 15. Juni sollen Touristen aus Ländern, welche die Regierung in Athen als unbedenklich einstuft, wieder nach Athen und Thessaloniki fliegen dürfen. Die dramatisch überfüllten Internierungslager auf den ostägäischen Inseln sind bisher von Coronausbrüchen verschont geblieben. In Serbien dürfen seit 4.?Mai Gaststätten öffnen, wenn sie ihre Kundschaft draussen bedienen. In Belgrad sind Kindertagesstätten und Grundschulen für Kinder, deren Eltern arbeiten müssen, wieder offen. In Serbien gibt es mehr als 12 200 bestätigte Fälle und 253 Todesopfer (14.?6.). Die Lage in den USA Die Vereinigten Staaten zählen mit über 2 Millionen Infizierten die meisten bestätigten Fälle der Welt (14.?6.). Die Zahl der Toten liegt bei rund 115 400. Seit der Zuspitzung der Pandemie haben mehr als 42 Millionen Amerikaner mindestens zeitweise ihren Job verloren – so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit. Trotzdem ist die Arbeitslosenquote vom Mai überraschend gesunken: von 14,7 auf 13,3 Prozent. Über 20 Millionen Amerikaner beziehen noch Arbeitslosenhilfe. Am meisten betroffen sind Afroamerikaner. Die USA wollen im Fall einer zweiten Infektionswelle nicht erneut ihre Wirtschaft herunterfahren, wie Finanzminister Steven Mnuchin am Donnerstag (11. 6.) bekannt gab. Die Arbeitslosenquote für Schwarze bleibt bei fast 17% US-Arbeitslosenquote nach Rasse/Ethnie in %, Februar bis Mai Schwarze Asiaten Latinos Weisse FebruarMärzAprilMai05101520 Quelle: BLS NZZ / mla. Diese Region ist derzeit am stärksten betroffen New York ist das Zentrum der Epidemie in den USA. Rund 383 000 Menschen im Gliedstaat sind infiziert, rund 31?000 Personen sind gestorben (14.?6.). Am 14.?Juni wurde mit 23 weiteren Toten der niedrigste Tageswert verzeichnet. Auch die Infektionsrate bleibt rückläufig. Einzelhändler können wieder Bestellungen annehmen und ihren Käufern im Laden übergeben. Publikumsverkehr ist in den Geschäften aber noch nicht erlaubt. Auch der reguläre Betrieb in Büros ist noch untersagt. Die Hygiene- und Abstandsregeln gelten weiter. Das Kunstwerk von Jorge Rodriguez-Gerada in New York ehrt besonders das medizinische Personal. Das am 27. Mai (Datum der Aufnahme) noch nicht fertige Porträt ist inspiriert von Dr. Ydelfonso Decoo, einem eingewanderten Arzt. Dieser hatte sich um ärmere Erkrankte gekümmert und dabei selbst den Kampf gegen das Virus verloren. Das Kunstwerk von Jorge Rodriguez-Gerada in New York ehrt besonders das medizinische Personal. Das am 27. Mai (Datum der Aufnahme) noch nicht fertige Porträt ist inspiriert von Dr. Ydelfonso Decoo, einem eingewanderten Arzt. Dieser hatte sich um ärmere Erkrankte gekümmert und dabei selbst den Kampf gegen das Virus verloren. Seth Wenig / AP So präsentiert sich die Lage in andern Regionen Die ersten Gliedstaaten haben Ende April, Anfang Mai mit einer Lockerung der Beschränkungen begonnen, darunter Tennessee und Georgia, ausserdem Texas, Alabama, Idaho, Iowa, Maine und Kalifornien. Demokraten protestierten in Städten wie Dallas und Texas dagegen. Florida begann am 4.?Mai mit der Öffnung. In Nevada sind die Casinos und Hotels seit dem 4.?Juni wieder offen. Daten aus den Gliedstaaten Illinois und Michigan zeigen, dass Dunkelhäutige stärker betroffen sind. Laut Experten spiegelt dies die Ungleichheit bezüglich Gesundheitszustand und Zugang zu medizinischer Versorgung wider. Die Lage in Kanada und Mittel- und Südamerika In Kanada wurde das Coronavirus aufgrund der besseren Testmöglichkeiten früher festgestellt als in Mittel- und Südamerika. Besonders Brasilien in Südamerika ist zum neuen Epizentrum der Pandemie geworden. Diese Länder sind derzeit am stärksten betroffen In Kanada ist die Zahl der Infektionsfälle auf über 100?000 gestiegen (14.?6.), mehr als 8180 Personen sind gestorben. Die Regierung hat ein Einreiseverbot für Ausländer erlassen. Die Grenze zu den USA bleibt bis zum 21.?Juni für nicht notwendige Reisen geschlossen. Brasilien verzeichnet rund 850 000 Fälle und über 42?700?Tote (14.?6.) und damit nach den USA die zweitmeisten der Welt. Derzeit kommen täglich mehrere zehntausend neue Infektions- und über tausend Todesfälle hinzu. Aktivisten haben mit der symbolischen Ausgrabung von 100 Gräbern am Strand von Copacabana protestiert. Das Gesundheitssystem und das Bestattungswesen sind vielerorts kollabiert. Der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro bezeichnet Covid-19 als «leichte Grippe». Dies befeuert die Wut der Menschen, die am 7. Juni zu Tausenden in São Paolo und anderen Städten protestiert haben – auch auf den kommenden Sonntag (14.?6.) sind Proteste angekündigt. Viele von Bolsonaros Gouverneuren sträuben sich, wie gefordert, schnell zur Normalität zurückzukehren. Auch zwei Gesundheitsminister sind deshalb bereits zurückgetreten. So gestaltet sich die allgemeine Situation in der Region In Mittel- und Südamerika sind fast alle Länder betroffen. Mehrere Länder haben Einreiseverbote erlassen. Haiti, Panama, Kolumbien und Honduras haben Ausgangssperren verhängt. Kuba will seine Corona-Beschränkungen in Kürze lockern. Unter anderem soll der Tourismus wieder angekurbelt werden - zunächst aber nur für inländische Reisende. Mexiko verzeichnet sehr hohe Fallzahlen. Insgesamt liegt die Infiziertenzahl bei rund 139?000, über 16?800 Tote sind bestätigt (14. 6.). In Venezuela gibt es laut offiziellen Zahlen über 2800 Infizierte und 24 Tote (14.?6.). Wegen der schweren politischen Krise liegt das Gesundheitssystem des Landes am Boden. Die Lage in Asien China war ursprünglich das Zentrum des Coronavirus, auch andere Länder Asiens verzeichneten früh erste Fälle. Zum Teil wurden ganze Städte abgeriegelt. Am 1.?Mai öffneten sich zum ersten Mal wieder die Tore zu Parkanlagen und zur Verbotenen Stadt im Herzen Pekings. Internationale Flüge sollen noch bis Oktober beschränkt bleiben. Die Krise ist noch nicht ausgestanden: Erstmals seit eineinhalb Monaten kam es in Peking auf einem Grossmarkt zu einem grösseren Ausbruch. Der Markt wurde geschlossen und die umliegenden Wohnviertel abgeriegelt. Dieses Land ist in Asien am stärksten betroffen Indien liegt bei der Zahl der bekannten Corona-Infektionen inzwischen weltweit auf Platz vier – hinter den USA, Brasilien und Russland. Die Zahl der Sars-CoV-2-Infektionen ist in den vergangenen Tagen rasch angestiegen – mit wiederholt rund 10 000 neuen Fällen pro Tag. Am Sonntag (14. 6.) gab es nach offiziellen Angaben fast 321 000 nachgewiesene Fälle und rund 9200 Tote. Trotzdem lockert das Land die Massnahmen, da Millionen von Menschen arbeitslos geworden sind und Angst vor dem Verhungern haben. In der Hauptstadt Neu Delhi und in Mumbai gehen die Spitalbetten aus; Infizierte werden teilweise abgewiesen. In Neu Delhi sollen deshalb Betten in Eisenbahnwaggons bereitgestellt werden. So gestaltet sich die allgemeine Situation in der Region In Chinas Millionenstadt Wuhan (Provinz Hubei), in der das Coronavirus nach bisherigen Erkenntnissen um den Jahreswechsel seinen Anfang nahm, sind 3896 Personen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Zuvor war «nur» von 2579 Toten berichtet worden. Am 3. Juni verkündeten die Gesundheitsbehörden, dass es in der Stadt keine Covid-19-Fälle mehr gebe. Zuvor waren zwischen dem 14. Mai und dem 1. Juni alle 10,9 Millionen Bewohner, die älter als sechs Jahre sind, getestet worden. Es gab 300 asymptotische Fälle. Insgesamt hat China mehr als 84?200 Infektionsfälle (14.?6.) und total 4638 Todesfälle gemeldet. In China sinkt die Zahl der derzeit Erkrankten weiter Bestätigte Coronavirus-Fälle in China, nach Status der Patienten (in Tausend) Tote gegenwärtig Infizierte Genesene 22.01.202011.06.20200204060801001 2 1 Zwischen dem 12. und dem 18. Februar wurden in der Provinz Hubei nicht nur Fälle gezählt, die durch Tests bestätigt worden waren, sondern auch solche aus klinischen Diagnosen. 2 Die Behörden korrigieren die Zahl der Toten in Wuhan um 1290 nach oben. Wir aktualisieren diese Grafik jeweils Montag bis Freitag. Quelle: Johns-Hopkins-Universität NZZ / nth. Südkorea gilt wegen seiner Test- und Quarantänemassnahmen als Vorbild. Doch Ende Mai sind die Infektionen wieder angestiegen. Wegen der Häufung von Infektionen in Bars und Nachtklubs in der Hauptstadt Seoul sind sämtliche nächtliche Unterhaltungseinrichtungen geschlossen. Für Fahrgäste in öffentlichen Transportmitteln gilt eine Maskenpflicht, dies auch auf In- und Auslandflügen. Bisher gibt es in Südkorea mehr als 12?000 Fälle, 277 Personen sind gestorben (14.?6.). Nordkorea zählt zu den wenigen Ländern weltweit, die bisher keine Coronavirus-Infektionen bestätigt haben. Laut WHO-Angaben vom 8. April führt Nordkorea Tests durch und hat rund 500 Personen unter Quarantäne gestellt. In Japan sind Geschäfte, Schulen, Kinos und Fitnessstudios in den meisten Landesteilen wieder geöffnet. Am 25. Mai endete der nationale Notstand, der am 16. April erklärt worden war. Der Trend der täglichen Neuinfektionen zeigt zwar seit einiger Zeit nach unten, aber zuletzt gab es mehrere neue Cluster im Nachtleben und in Krankenhäusern. Japan zählt fast 17?300 Infektionen und 927 Todesfälle (14.?6.). Wanderarbeiter aus allen Teilen des Landes warten in Hyderabad am Dienstag, 9. Juni, auf Züge in die Heimatdörfer. Wanderarbeiter aus allen Teilen des Landes warten in Hyderabad am Dienstag, 9. Juni, auf Züge in die Heimatdörfer. Mahesh Kumar A / AP Pakistans Spitäler sind Wochen nach der Lockerung der Beschränkungen zunehmend überfüllt. Pakistan verzeichnet rund 132 000 bestätigte Fälle und über 2500 Tote (14.?6.). Experten glauben, dass das Land noch mindestens einen Monat vom Höhepunkt der Pandemie entfernt sei. In Singapur sind Geschäfte und Schulen wieder offen. Insgesamt sind in Singapur rund 40 000 Fälle gemeldet, 26 Personen sind verstorben (14.?6.). In Zukunft soll jeder Bewohner einen Corona-Melder tragen, was die Suche nach den Kontakten Infizierter erleichtern soll. In anderen Teilen Asiens ist die Bewegungsfreiheit nach wie vor eingeschränkt. Malaysia, Indonesien, Vietnam und Hongkong haben Einreisebeschränkungen und teilweise Ausgangssperren erlassen. Vietnam, eine Nation mit knapp 96 Millionen Einwohnern, verzeichnet trotz einer direkten Grenze zu China insgesamt nur 334 Infektionsfälle und keinen einzigen Todesfall (14. 6.). Die Lage im Nahen Osten Iran verzeichnete Anfang Juni einen neuen Höchststand an Corona-Fällen innerhalb von 24 Stunden seit Beginn des Ausbruchs. Das Land entwickelte sich damit nach China zu einem der am stärksten betroffenen Länder weltweit. Schiitische Pilger trugen anfänglich das Virus auch in Nachbarländer wie den Irak, Bahrain und Kuwait, die mit starken Abschottungsmassnahmen reagierten. Dieses Land ist derzeit am stärksten betroffen Iran verzeichnet noch immer die meisten Fälle in der Region. Fast 185 000 Menschen sind positiv getestet worden. Rund 8700 Menschen sind gestorben (14.?6.). Es gilt ein Reiseverbot. In Iran steigt die Zahl der Infizierten wieder an Bestätigte Coronavirus-Fälle, nach Status der Patienten (in Tausend) Tote gegenwärtig Infizierte Genesene 22.01.202011.06.2020050100150200 Die Zahl der Genesenen stammt aus Medienberichten und liegt möglicherweise deutlich höher. / Wir aktualisieren diese Grafik jeweils Montag bis Freitag. Quelle: Johns-Hopkins-Universität NZZ / nth. So gestaltet sich die allgemeine Situation in der Region Waren die meisten Länder der Region, abgesehen von Iran, eher moderat von der Pandemie getroffen, stiegen auch hier die Zahlen. Dank Beschränkungen sind auch hier die Infektionsraten teilweise rückläufig. In Israel mussten nach der Öffnung der Schulen Mitte Mai inzwischen fast 130 Schulen und Kindergärten erneut geschlossen werden – angesichts eines kontinuierlichen Neuanstiegs von Corona-Infektionen seit Ende Mai. Israel zählt rund 19?000 Infizierte und 300 Tote (14.?6.). In Syrien hat Machthaber Bashar al-Asad die für Mai geplante Parlamentswahl ein zweites Mal verschoben. Neuer Termin ist der 19. Juli. Das Gesundheitsministerium hat bisher 170 Corona-Fälle gemeldet, darunter 6 Tote (14.?6.). In Saudiarabien sind fast 123 000 Infektionsfälle (14.?6.) bekannt, 932 Erkrankte sind verstorben. Ab dem 21. Juni sollen ausser in Mekka alle Beschränkungen fallen. Die Lage in Afrika In Afrika haben sich laut WHO-Angaben mehr als 200?000 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. Dennoch ist die Todesrate niedrig, was mit den frühen Beschränkungen zu tun haben könnte sowie mit der mehrheitlich jungen Bevölkerung (60 Prozent sind jünger als 25 Jahre alt). Die WHO befürchtet aber einen raschen Anstieg der Infektionsrate, was das marode Gesundheitssystem wahrscheinlich überfordern würde. Dieses Land ist derzeit am stärksten betroffen Zurzeit melden Südafrika und Ägypten und mit rund 66?000 Fällen bzw. fast 43 000 die höchsten offiziellen Zahlen in Afrika (14.?6.). In Südafrika sind davon über 1400 Personen verstorben, in Ägypten gut 1480 Personen. Das Alkoholverbot in Südafrika fiel am 1. Juni. Auch Ägypten hat mit Lockerungen begonnen. Da der Tourismus 12 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) ausmacht, wird diskutiert, ob demnächst Touristen wieder ins Land gelassen werden könnten. So gestaltet sich die allgemeine Situation auf dem Kontinent Zahlreiche Länder haben Reisebeschränkungen oder Ausgangssperren erlassen. Viele Regierungen in Afrika sind autoritär. Beschränkungen werden unreflektiert verhängt, obwohl viele Menschen von der Hand in den Mund leben. Auch Versicherungen gibt es kaum und die versprochenen Staatshilfen kommen – falls überhaupt – zu spät an. Dies führt zu Revolten wie in Kamerun, Simbabwe oder Niger. Die Sicherheitskräfte haben diese bisher gewalttätig niedergeschlagen. Die Lage in Australien und Ozeanien Australien meldet rund 7300 Fälle. 102 Personen sind bisher nach einer Infektion gestorben (14.?6.). Seit Wochen steigen die Infiziertenzahlen täglich nur um wenige Personen an. Die Regierung sorgt sich, dass die Zahl der Infektionen nach Massendemonstrationen gegen Rassismus in Australien wieder ansteigen könnten. Dennoch werden Beschränkungen stufenweise gelockert, die Wirtschaft und die Schulen geöffnet. Reisen innerhalb der meisten Gliedstaaten sind wieder erlaubt. Ankommende Flugpassagiere müssen zwei Wochen in Hotel-Quarantäne. Aufnahme vom 1. Juni am berühmten Bondi Beach in Australien, wo die Corona-Beschränkungen langsam wieder gelockert werden. Aufnahme vom 1. Juni am berühmten Bondi Beach in Australien, wo die Corona-Beschränkungen langsam wieder gelockert werden. James Gourley / EPA So gestaltet sich die allgemeine Situation in der Region Neuseeland hat keine aktiven Coronavirus-Fälle mehr. Mitte Juni hat das Land die Corona-Krise für beendet erklärt und Sportveranstaltungen ohne Einschränkungen wieder erlaubt. Neuseeland registrierte zuletzt rund 1500 Fälle, 22 Erkrankte sind verstorben. Neuseeland ist das einzige Land, in dem es zu keinem signifikanten Ausbruch kam. Fidschi und andere Inselstaaten im Südpazifik haben internationale Flüge gestrichen und weisen Kreuzfahrtschiffe ab. Dort gibt es vereinzelte Fälle. Wie weit ist die Entwicklung von Impfstoffen und Therapien? Mit der Ausbreitung des Coronavirus ist ein Wettbewerb zwischen Biotech-Firmen und Forschungsinstituten um die Herstellung eines Impfstoffes entbrannt. Die WHO teilte Ende April mit, 83 Impfstoffe seien in Entwicklung, sechs davon befänden sich im Stadium klinischer Studien. In Deutschland hat das Mainzer Unternehmen Biontech, das zusammen mit dem Pharma-Riesen Pfizer an einem Impfstoff arbeitet, als erstes die Zulassung für Tests an Menschen bekommen. Die EU-Kommission will Biontech bis zu 100 Millionen Euro Kredit gewähren und sich mit Vorvertägen, auch bei anderen Pharmafirmen, das Bezugsrecht für erfolgreiche Impfstoffe sichern. Im März begann die amerikanische Biotech-Firma Moderna als erstes Unternehmen mit der Durchführung von klinischen Studien. China hat bisher für die Erprobung von drei möglichen Impfstoffen grünes Licht gegeben. Man rechnet mit 12 bis 18 Monaten, bis der erste Impfstoff die Marktzulassung erhalten wird. Auch ein Medikament, das erwiesenermassen zu einer raschen Genesung beiträgt, ist noch nicht verfügbar. Die Hoffnung ruht vor allem auf bereits existierenden Mitteln, deren Wirksamkeit bisher nur gegen andere Krankheiten nachgewiesen wurde. Die WHO testet das antivirale, gegen Ebola entwickelte Medikament Remdesivir, zwei Malariamittel (Chloroquin und Hydroxychloroquin), eine Kombination zweier HIV-Medikamente (Lopinavir und Ritonavir) sowie diese zwei Präparate zusammen mit Interferon-Beta, einem Mittel zur Behandlung von Multipler Sklerose. Jene im Fachmagazin «The Lancet» publizierte Studie, die den Malaria-Arzneien Chloroquin und Hydroxychloroquin eine erhöhte Todesrate und Herzrhythmusstörungen bescheinigt hatte, wurde Anfang Juni zurückgezogen. Dies, da die Autoren Zweifel an den genutzten Daten nicht ausräumen konnten. Tests, die sicherheitshalber unterbrochen worden waren, könnten laut WHO bedenkenlos wieder aufgenommen werden. Allerdings kommt die britische Studie «Recovery» um den Oxford-Professor Martin Landray zum Schluss, dass die Hinweise auf die Wirksamkeit der Wirkstoffe «reine Spekulation» seien und diese bei Covid-19-Patienten «nichts nützen». Die EU hat der Firma Biontech für die Impfstoff-Entwicklung bis zu 100 Millionen Euro als Kredit von der Europäischen Investitionsbank zur Verfügung gestellt. EU Bürger sollen so möglichst rasch Zugriff auf Impfstoffe gegen das Coronavirus bekommen. Allerdings geht die EU-Kommission von einer Entwicklungszeit von mindestens zwölf bis 18 Monaten aus. Die USA wollen mit ihrem Projekt «Operation Warp Speed» bis zum Jahresende einen Impfstoff entwickeln. Amerikanische Spitäler dürfen seit Mai das Ebola-Medikament Remdesivir einsetzen. Eine klinische Studie hatte gezeigt, dass der Wirkstoff bei Covid-19-Patienten die Genesungszeit um mehrere Tage verkürzen kann. Der Arzneimittelhersteller Gilead führe laut eigener Aussage Gespräche mit Chemikalien- und Arzneimittelherstellern, um das experimentelle Medikament für Europa, Asien und Entwicklungsländer bis spätestens 2022 herzustellen. Derzeit laufen weltweit über ein Dutzend klinische Studien, um die Wirksamkeit des Grippemittels Avigan, allgemein als Favipiravir bekannt, zu ermitteln. Herstellerin ist die japanische Fujifilm Holdings. Allerdings kamen laut japanischen Medienberichten zuletzt Zweifel an dessen Wirksamkeit gegen das Coronavirus auf (20.?5.). Ausserdem verursacht das Medikament in Tierstudien nachweislich Geburtsfehler. Die japanische Regierung hatte zugesagt, Avigan zu verschenken. Mehr als 40 Länder bekundeten ihr Interesse. Bezüglich Immunität nach einer durchgemachten Covid-19-Krankheit warnt die WHO, es sei keineswegs sicher, dass einmal Infizierte fortan geschützt sind. Allerdings, so die Hoffnung, würde eine zweite Infektion deutlich milder verlaufen. Zum Schutz vor Ansteckung empfiehlt die WHO, in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften und engen oder überfüllten Gegenden Schutzmasken zu tragen. Welche wirtschaftlichen Folgen hat die Pandemie? Die Beschränkungen haben ganze Wirtschaftszweige lahmgelegt. Entsprechend erwartet der Internationale Währungsfonds (IMF) die schlimmste Rezession seit der Grossen Depression. Unter der Annahme, dass die Pandemie im zweiten Quartal 2020 ihren Höhepunkt erreicht, erwartet der IMF einen Rückgang der realen Weltwirtschaftsleistung (BIP) um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Falls die Pandemie in der zweiten Jahreshälfte abklingt, ist 2021 jedoch ein starker Wiederaufschwung mit einem globalen Wirtschaftswachstum von 5,8 Prozent zu erwarten. Für Asien prognostiziert der IMF zum ersten Mal seit 60 Jahren ein Nullwachstum. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation sind fast die Hälfte der 3,3 Milliarden Arbeitskräfte weltweit wegen der Massnahmen gegen das Virus in ihrer Existenz bedroht. Betroffen seien vor allem 1,6 der zwei Milliarden Menschen, die irregulärer Arbeit nachgehen. Ihr Einkommen sei im weltweiten Durchschnitt um 60 Prozent eingebrochen, in Afrika und Lateinamerika sogar um mehr als 80 Prozent. Viele Notenbanken haben ihre Leitzinsen reduziert und auch die übrigen geldpolitischen Instrumente praktisch ausgeschöpft, um Kredite zu verbilligen sowie Investitionen und Konsum anzukurbeln. Die Regierungen helfen betroffenen Unternehmen mit Sofortzahlungen. Nach langen Verhandlungen haben sich die Mitgliedstaaten der EU auf ein Hilfspaket für die europäische Wirtschaft in der Höhe von 540 Milliarden Euro einigen können. Der EU-Gipfel hat das vereinbarte Paket am 23.?April gebilligt. Zudem soll es laut Deutschland und Frankreich einen Wiederaufbaufonds in der Höhe von 500 Milliarden Euro geben. Österreich, Schweden, Dänemark und die Niederlande haben einen Gegenvorschlag zu dem deutsch-französischen Vorstoss für einen Corona-Wiederaufbauplan vorgelegt. Darin sprechen sich die vier Länder für einen einmaligen Notfall-Fonds zur Stärkung der EU-Wirtschaft aus. Sie machten deutlich, dass sie einer Vergemeinschaftung von Schulden und einer Erhöhung des EU-Budgets nicht zustimmen werden. Die EU-Kommission ihrerseits schlug am 27. Mai Wiederaufbau-Hilfen in der Höhe von 1850 Milliarden Euro vor. Was von Befürwortern als Zeichen europäischer Solidarität und Schritt in Richtung zusätzlicher Integration gefeiert wird, dürfte bei anderen auf Ablehnung stossen. Was sind die Folgen für Grossveranstaltungen? Weltweit wurden zahlreiche Grossveranstaltungen abgesagt oder verschoben. Dazu gehören das Oktoberfest in München, die Olympischen Sommerspiele, die Fussball-Europameisterschaft, der Eurovision Song Contest, die Expo 2020 in Dubai sowie zahlreiche andere Veranstaltungen im Sport- und Kulturbereich. So geht der Sport mit der Corona-Krise um Wo nahm das Virus seinen Anfang? Anfang Januar 2020 teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit, dass eine mysteriöse Lungenerkrankung in der zentralchinesischen Metropole Wuhan durch ein neuartiges Coronavirus verursacht werde. Experten gehen davon aus, dass sich bereits im November die ersten Personen infiziert haben könnten. Der Stammbaum des Virus lässt sich über die Veränderungen in seinem Genom nachvollziehen (Details hier). #China has reported to WHO a cluster of #pneumonia cases —with no deaths— in Wuhan, Hubei Province ???? . Investigations are underway to identify the cause of this illness. — World Health Organization (WHO) (@WHO) January 4, 2020 Seinen Ursprung soll das Virus auf einem Tiermarkt in Wuhan haben. Dort soll es von einer noch nicht identifizierten Tierart auf den Menschen übergesprungen sein. Die am engsten mit ihm verwandten Viren sind Fledermausviren, was darauf hindeuten könnte, dass Fledermäuse an der Infektionskette beteiligt sein könnten. Es kursieren Verschwörungstheorien, wonach das Virus in einem Labor in Wuhan gezüchtet worden sei. Auch der amerikanische Präsident Donald Trump äusserte sich derart. Diese Vorwürfe wies Yuan Zhiming, Chef des Instituts für Virologie in Wuhan, zurück. Auch die WHO ist der Ansicht, das Virus sei tierischen Ursprungs. Anfang Mai hat die WHO alle Länder dazu aufgefordert, Fälle von Lungenentzündungen Ende 2019 zu überprüfen. Damit reagierte die WHO auf einen Bericht aus Frankreich, wonach Covid-19 bereits am 27.?Dezember bei einem Mann in einem französischen Spital behandelt worden sei, fast einen Monat bevor die französische Regierung die ersten Fälle bestätigte. Die später als Covid-19 identifizierte Krankheit wurde der WHO von den chinesischen Behörden zum ersten Mal am 31.?Dezember gemeldet. Zum Bericht Wie sich das Coronavirus weltweit ausgebreitet hat Zum Zeitpunkt Erkrankte (ohne Geheilte/Tote) pro Land oder chinesische Provinz Das Virus breitet sich von Hubei ausgehend vor allem in China aus. Die Skala ist logarithmisch, das heisst: Eine Verdoppelung der Fläche entspricht hier einer Verzehnfachung der Fälle. NZZ / joe., lea., nth. Coronavirus, Covid-19, Sars-CoV-2 – was bedeuten die verschiedenen Bezeichnungen? Coronavirus: Coronaviren sind eine Virusfamilie, zu der auch das derzeit weltweit grassierende Virus Sars-CoV-2 gehört. Da es anfangs keinen Namen trug, sprach man in den ersten Wochen vom «neuartigen Coronavirus». Sars-CoV-2: Die WHO gab dem neuartigen Coronavirus den Namen «Sars-CoV-2» (severe acute respiratory syndrome coronavirus 2). Mit der Bezeichnung ist das Virus gemeint, das Symptome verursachen kann, aber nicht muss. Covid-19: Die durch Sars-CoV-2 ausgelöste Atemwegskrankheit wurde «Covid-19» (coronavirus disease 2019) genannt. Covid-19-Patienten sind dementsprechend Menschen, die das Virus Sars-CoV-2 in sich tragen und Symptome zeigen. Mitarbeit: toc., wej., ran., kus., ni., slz., koe., gam., nyf., bso., esb., kkl., nbe., tsm., lat., ela., koa., nth., joe., cke. ful., nad., ebl., lat., wde., fma., med., mit Agenturmaterial