Live-Ticker zur Corona-Krise: Covid-19 News: Zahl der aktiv Infizierten erstmals seit Wochen stark gestiegen Teilen LIVE [Hat Tönnies gelogen? Schock-Video aus Kantine beweist, dass gegen Regeln verstoßen wurde] FOCUS Online/Wochit Hat Tönnies gelogen? Schock-Video aus Kantine beweist, dass gegen Regeln verstoßen wurde Samstag, 20.06.2020, 08:06 Die Covid-19-Pandemie hält die Welt weiter in Atem. Mehr als 8,5 Millionen Menschen haben sich bislang weltweit mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 188.716 davon in Deutschland - wo es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen kommt. Alle Neuigkeiten zur Corona-Krise aus Deutschland, Europa und der Welt lesen Sie im News-Ticker von FOCUS Online. Covid-19-News aus Deutschland und der Welt - die Topmeldungen: Schweiz hebt fast alle Corona-Schutzmaßnahmen auf (18.12 Uhr) +++ Erste Freiwillige erhält Curevac-Impfung (15.41 Uhr) +++ Gericht kippt Corona-Sperrstunde in Bayern für Biergärten und Restaurants (15.16 Uhr) Live-Karte zum Virus-Ausbruch und Coronavirus-Radar mit Zahlen und Fakten Tönnies: Professor warnt nach Virus-Ausbruch: " Fleisch ist brandgefährlich" Mehr News, Service und Ideen zur Corona-Pandemie finden Sie auf unserem Überblicksportal Für Trump gehört Corona schon der Vergangenheit an 07.18 Uhr: Trotz eines besorgniserregenden Anstiegs der Corona-Infektionen in einer Reihe von US-Bundesstaaten sieht Präsident Donald Trump das Land auf einem guten Weg - und spricht bereits so, als wäre Corona Vergangenheit. "Es war eine interessante Zeit, es war schrecklich, so viele Leben sind verloren gegangen, wir werden diese unglaublichen Menschen nie vergessen. Aber sie werden nicht umsonst gestorben sein", sagte Trump in einem Video, das er am Freitag bei Twitter veröffentlichte. Die USA würden nun stärker werden als jemals zuvor. Trump lobte zudem die seiner Ansicht nach großartigen jüngsten Daten vom Arbeitsmarkt. Die Corona-Pandemie hat in den USA in fast der Hälfte der Bundesstaaten eine besorgniserregende Entwicklung genommen. In vielen Regionen erreichten die Zahlen der täglichen Neuinfektionen zuletzt Höchstwerte - darunter in den bevölkerungsreichen Bundesstaaten Texas oder Florida. Insgesamt gibt es im Land mehr als 2,2 Millionen nachgewiesene Erkrankungen und 119 000 Todesopfer - mehr als in jedem anderen Land. Die Arbeitslosenquote vom Mai lag nach zahlreichen Entlassungen in den vergangenen Monaten bei 13,3 Prozent - zusammen mit dem Wert vom April der schlechteste Wert der vergangenen Jahrzehnte. Bis Februar hatte sich die US-Wirtschaft auf Rekordkurs befunden. Coronavirus dpa/Uncredited/NIAID-RML/via Ap/dpabild Eine Aufnahme zeigt das Virus, das COVID-19 verursacht. Gegen neue Corona-Welle: Luxemburg testet gesamte Bevölkerung 07.38 Uhr: Luxemburg will mit flächendeckenden Tests der gesamten Bevölkerung eine zweite Corona-Welle verhindern. Dazu seien die Einwohner und Beschäftigten in kleine Gruppen eingeteilt worden, deren Mitglieder abwechselnd und regelmäßig getestet werden: "Wenn es neue Infektionen gibt, dann wissen wir sehr genau, wo es passiert und können Ketten unterbrechen", sagte der Direktor des Luxemburger Gesundheitsinstituts, Ulf Nehrbass, der Deutschen Presse-Agentur. An derzeit 17 Teststationen seien pro Tag bis zu 20 000 Tests möglich. Luxemburg sei das erste europäische Land, dass Tests auf Covid-19 derart umfassend anbiete, sagte Nehrbass. Derzeit seien bereits zehn Prozent der gut 600 000 Einwohner plus 300 000 Grenzgänger "durchgetestet". Für die freiwilligen Testungen von Anfang Mai bis Ende Juli stehen rund 30 Millionen Euro bereit. "Es wäre gut, wenn die Tests auch danach weiter gehen", sagte Nehrbass, der auch Sprecher der Covid-19 Task Force in Luxemburg ist. Die zweite Welle werde im Herbst erwartet. "Und da sollten wir bereit sein." Gegen neue Corona-Welle: Luxemburg testet Harald Tittel/dpa Bei dem Testverfahren liege der Fokus zunächst auf Menschen, die bei ihrer Arbeit viel Kontakt haben - also im Gastgewerbe, bei der Polizei, bei Krankenpflegern und Ärzten. Sie würden alle zwei Wochen getestet. Weil aber in den einzelnen Testgruppen fast täglich jemand anderes getestet werde, habe man ständig einen guten Überblick über das aktuelle Infektionsgeschehen, sagte Nehrbass. Diese "virtuellen Testzellen", die jeweils zwei, fünf oder zehn Personen umfassen könnten, seien wie ein "engmaschiges Netz, das über den Arbeitssektor und über die Bevölkerung ausgelegt wird". Ob das Verfahren auch auf größere Länder übertragbar sei, konnte Nehrbass nicht sagen. "Der logistische Aufbau ist sehr aufwendig." Wenn es aber machbar wäre, sei es aber "sicher eine gute Idee". Alle stellten sich die Frage, wie lange wir noch mit diesem Virus leben müssten. Absehbar sei das noch nicht. "Und deswegen ist das hier wahrscheinlich eine Lösung, die über einen langen Zeitraum eine gewisse Stabilität bietet, die es ermöglicht, wieder am ganz normalen Leben und Erwerbsleben teilzunehmen." Bislang beläuft sich die Zahl der auf Covid-19 getesteten Personen in Luxemburg auf knapp 4100. In Verbindung mit dem Virus sind 110 Menschen gestorben. WHO-Chef warnt: Corona-Pandemie beschleunigt sich 07.17 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie ist trotz der Entspannung in Europa noch lange nicht vorbei, im Gegenteil. "Die Pandemie beschleunigt sich", sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Freitag in Genf. Innerhalb eines Tages seien der WHO mehr als 150.000 neue Infektionen gemeldet worden, so viele wie nie zuvor. Fast die Hälfte seien aus Nord-, Mittel- und Südamerika gemeldet worden, aber größere Zahlen seien auch aus Südasien und dem Nahen Osten gekommen. Coronavirus - Brasilien Lincon Zarbietti/dpa "Die Welt ist in einer neuen und gefährlichen Phase", sagte Tedros. "Viele Menschen haben verständlicherweise die Nase voll davon, zu Hause zu sein. Länder wollen verständlicherweise Wirtschaft und Gesellschaftsleben wieder öffnen. Aber das Virus verbreitet sich schnell, es ist immer noch tödlich und die meisten Menschen können sich immer noch infizieren." Tedros beschwor alle Menschen, weiter Distanz zu halten und die Hände häufig zu waschen sowie andere Hygienemaßnahmen umzusetzen. Alle Infektionen müssten aufgespürt und Betroffene isoliert werden. Hohe Zahl an Corona-Neuinfektionen, R-Wert steigt wieder über 1 21.16 Uhr: Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle ist in Deutschland am Freitag auf 188.716 gestiegen - das sind 774 Infizierte mehr als am Vortag. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Gesundheitsämter der Bundesländer täglich veröffentlichen. Insgesamt sind 8.854 Menschen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstorben - 13 Todesfälle kamen in den vergangenen 24 Stunden hinzu. Alle Bundesländer hatten mindestens eine Neuinfektionen zu melden. Der Reproduktionswert (R), der bei niedrigen Infektionszahlen stark schwankt, ist laut des Robert-Koch-Instituts von zuletzt 0,86 auf 1,06 über den kritischen Wert 1 gestiegen. Die Zahl der Genesenen erhöhte sich auf 174.400 . Aktiv infiziert sind inzwischen rund 5.500 Menschen - etwa knapp 500 mehr als am Donnerstag. Damit ist die Zahl der aktiv Infizierten erstmals seit Wochen wieder deutlich gestiegen. Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 188.716, 8.854 Todesfälle Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder. Baden-Württemberg: 35.282 (1.824 Todesfälle) Bayern: 47.789 (2.561 Todesfälle) Berlin: 7.732 (211 Todesfälle) Brandenburg: 3.371 (170 Todesfälle) Bremen: 1.639 (49 Todesfälle) Hamburg: 5.159 (229 Todesfälle) Hessen: 10.503 (499 Todesfälle) Mecklenburg-Vorpommern: 791 (20 Todesfälle) Niedersachsen: 13.071 (620 Todesfälle) Nordrhein-Westfalen: 40.153 (1.660 Todesfälle) Rheinland-Pfalz: 6.889 (234 Todesfälle) Saarland: 2.760 (170 Todesfälle) Sachsen: 5.398 (220 Todesfälle) Sachsen-Anhalt: 1.840 (57 Todesfälle) Schleswig-Holstein: 3.133 (152 Todesfälle) Thüringen: 3.206 (178 Todesfälle) Gesamt (Stand 19.06., 21.10 Uhr): 188.716 (8.854 Todesfälle) Vortag (Stand 18.06., 20.45 Uhr): 187.942 (8.841 Todesfälle) Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien. Die Zahl der Geheilten liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 174.400. Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl: 1,06 (Stand 19.06.) Top-News: Schweiz hebt fast alle Covid-19-Schutzmaßnahmen auf 18.12 Uhr: Angesichts niedriger Infektionszahlen hebt die Schweiz ab Montag praktisch alle Corona-Schutzmaßnahmen auf: Lediglich Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern bleiben verboten. Das beschloss die Regierung am Freitag. Die Menschen sollen aber weiter Abstand halten, nun eineinhalb statt zwei Meter oder auch weniger, wenn sie dann einen Mund- und Nasenschutz tragen. Die Sperrstunde wird aufgehoben, so dass auch Nachtclubs wieder bis in die frühen Morgenstunden offen bleiben können. In Theatern und Kinos muss nur noch ein Sitz zwischen Gästen freigehalten werden. Auch Demonstrationen sind ab diesen Samstag wieder erlaubt, allerdings müssen Teilnehmer Masken tragen. Es gibt keine Empfehlungen mehr, dass ältere Menschen oder solche mit Vorerkrankungen zu Hause arbeiten sollen. Hygienekonzepte müssen aber in allen öffentlich zugänglichen Orten weiter eingehalten werden. Innerhalb von 24 Stunden waren in der Schweiz und in Liechtenstein 17 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es gut 31 000 laborbestätigte Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit am Freitag mitteilte. Top-News: Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen in acht US-Bundesstaaten 18.04 Uhr: Ungeachtet den von US-Präsident Donald Trump befürworteten Wiederöffnungen in den USA verzeichnen nach Angaben von CNN und der John-Hopkins-Universität allein acht Bundesstaaten neue Höchststände an Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage. Betroffen sind Arizona, Florida, Kalifornien, Nevada, Oklahoma, South Carolina, Texas und Utah. Die Corona-Kurve Kaliforniens nimmt bedenklich Formen an. CNN/Screenshot Die Corona-Kurve Kaliforniens nimmt bedenklich Formen an. Allein Kalifornien hatte im Durchschnitt 3.387 Fälle pro Tag zu melden, Texas 2.657, Florida 2.408 und Arizona 1.740. Frankfurt durch Covid-19-Krise "vermüllt wie nie" 15.55 Uhr: Mit Extra-Schichten geht Frankfurt gegen zusätzlichen Abfall vor, der seit Beginn der Corona-Pandemie in der Stadt, den Parks und am Mainufer liegen bleibt. "Unsere Stadt ist vermüllt wie nie", erklärte Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) am Freitag. Zur Beseitigung gebe es mehr Reinigungen an den Wochenenden und den Feiertagen. Die Stadt will auch wieder am "World Cleanup Day" teilnehmen. Vergangenes Jahr hätten rund 1000 Teilnehmer rund vier Tonnen Müll zusammengetragen. TOP-NEWS: Heiße Phase gestartet: Erste Freiwillige erhält Curevac-Impfung gegen Coronavirus 15.41 Uhr: Die Studie mit dem Corona-Impfstoff der Firma Curevac ist am Freitag in die heiße Phase gegangen: Eine Freiwillige erhielt an der Uniklinik Tübingen die erste Impfung. Anschließend bleibe die junge Probandin 24 Stunden unter Beobachtung - sie werde dabei sowohl vom Monitor als auch von Ärzten überwacht, sagte Studienleiter Peter Kremsner der Deutschen Presse-Agentur. "Bei Impfstudien ist bisher noch nie etwas Gravierendes passiert, aber wir wollen auf Nummer sicher gehen." Kremsner rechnet bereits in zwei Monaten mit ersten Ergebnissen. "Das wird ziemlich fix gehen", sagte der Direktor des Instituts für Tropenmedizin, wo der Wirkstoff getestet wird. CureVac dpa/Sebastian Gollnow/dpa Das Ziel der ersten Phase der Studie sei es, etwas über die Verträglichkeit und die Immunabwehr zu erfahren, sagen die Experten. Schon jetzt hätten sich aufgrund der Medienberichte Hunderte Freiwillige gemeldet. Sobald ein Rundbrief mit einem Aufruf geschrieben sei, werde es wohl Tausende Bewerbungen geben. Für die Uniklinik Tübingen sei es ein Heimspiel. Für die Studie werden zunächst 100 gesunde Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren benötigt. "Wenn alles gut geht mit der ersten Probandin, kommen Montag die nächsten drei, am Mittwoch dann vier bis acht und von da an immer mehr", erklärte Kremsner. Sie alle würden im Anschluss beobachtet, im weiteren Verlauf werde die Impf-Dosis erhöht oder sogar eine zweite Impfung verabreicht, wenn die erste gut vertragen werde. Das Ziel der ersten Phase der Studie sei es, etwas über die Verträglichkeit und die Immunabwehr zu erfahren. Das Tübinger Unternehmen Curevac arbeitet an sogenannten mRNA-Impfstoffen. mRNA ist eine Art Botenmolekül, in dem die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen steckt. Für ihren Impfstoff haben die Curevac-Forscher mRNA mit der Bauanleitung für ein Protein des Coronavirus Sars-CoV-2 versehen. Die menschlichen Zellen bilden nach der Impfung dieses Protein, was der Körper als fremd erkennt. Er bildet Antikörper und andere Abwehrzellen dagegen. Knapp 120 Coronavirus-Infektionen in Göttinger Wohnkomplex 15.24 Uhr: Der erneute Corona-Ausbruch in Göttingen mit einer Quarantäne für einen gesamten Gebäudekomplex stellt die betroffenen Bewohner und die Stadt vor große Herausforderungen. „Wir müssen jetzt hoffen, dass alle in dieser Ausnahmesituation einen kühlen Kopf bewahren“, sagte Christian Hölscher von der Jugendhilfe Göttingen am Freitag. Es handele sich um eine völlig neue einschneidende Situation. Innerhalb von zwei Tagen seien knapp 120 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt worden, teilte die Stadt am Freitag mit. Nach Bekanntwerden der neuen Infektionswelle hatten die Behörden die Wohnanlage in der Innenstadt am Donnerstag vollständig unter Quarantäne gestellt und abgeriegelt. Rund 700 Bewohner sind betroffen. Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (SPD) forderte am Freitag mit Nachdruck zur Einhaltung der Schutzregeln auf. „Diese Ereignisse zeigen uns immer wieder, dass die Pandemie nicht vorbei ist“, sagte Reimann. In Göttingen handele es sich um „ein lokales aber massives Infektionsgeschehen“. TOP-NEWS: In Bayern: Gericht kippt Covid-19-Sperrstunde für Biergärten und Restaurants 15.16 Uhr: Erneute juristische Schlappe für die Staatsregierung: Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat die derzeit noch geltende vorgezogene Sperrstunde ab 22.00 Uhr für Bayerns Gastronomie wegen der Corona-Pandemie gekippt. Die Richter bewerteten die nur eingeschränkt gestattete Abgabe von Speisen und Getränken sowohl in den Innenräumen von Gaststätten als auch auf Freischankflächen nur in der Zeit von 6 bis 22 Uhr "als nicht rechtskonform", wie das Gericht am Freitag in München mitteilte. Offene Biergärten und vollere Schulen - neue Corona-Regeln ab Mon Matthias Balk/dpa Der Senat begründete seine Entscheidung damit, dass die Öffnung von Gastronomiebetrieben seit dem 29. Mai 2020 bislang nicht zu einem nennenswerten Anstieg der Infektionszahlen mit dem Corona-Virus geführt habe. Daher erweise sich die zeitliche Betriebsbeschränkung als unverhältnismäßig. Ein Gastwirt aus Unterfranken hatte die zeitliche Beschränkung der Bewirtung im Rahmen eines Normenkontroll-Eilverfahrens angefochten. Das Gericht akzeptierte auch nicht die Befürchtung der Staatsregierung, es könne alkoholbedingt zur Missachtung von Abstands- und Hygieneregeln und deshalb zu mehr Infektionen kommen. Dies hätte auch durch das Verbot des Ausschanks alkoholischer Getränke ab einer bestimmten Uhrzeit und ohne generelle Sperrstunde geregelt werden können, urteilten die Richter. Auch das Bedürfnis, die Auswirkungen der Öffnung der Gastronomie auf das Infektionsgeschehen zu beobachten, rechtfertige angesichts der weitgehenden Lockerungen im öffentlichen Leben die Beschränkung nicht. Erst am Dienstag hatte sich das bayerische Kabinett dafür entschieden, die Sperrstunde ab diesem Montag auf 23.00 Uhr zu verlängern. Ob sich an dem Plan nun durch den Gerichtsentscheid etwas ändern wird, bleibt abzuwarten. Das Gesundheitsministerium erklärte am Freitagnachmittag auf Anfrage, derzeit werde noch geprüft, wie die Regierung mit der Entscheidung umgehen werde. Derweil betonten die Richter, dass ihre Entscheidung nicht die weiter bestehende Schließung von Bars, Clubs, Diskotheken, Bordellen und sonstigen Vergnügungsstätten durch die Entscheidung berühre. Auch die anderweitig vorgegebenen Sperrzeiten, etwa zum Schutz der Nachbarschaft oder nach der Bayerischen Biergartenverordnung, seien weiterhin zu beachten. Corona-Warn-App fast zehn Millionen Mal installiert 14.26 Uhr: Die Corona-Warn-App des Bundes wird von immer mehr Menschen in Deutschland verwendet. Am Freitagvormittag lag die Zahl der Installationen bei 9,6 Millionen. Das teilte das Robert Koch-Institut (RKI) auf Twitter mit. Digitalstaatsministerin Dorothee Bär rief die Bevölkerung auf, die Nutzung weiter auszudehnen. "Bitte weitermachen!", schreib sie auf Twitter. Unterdessen reißt die Diskussion um Einschränkungen der Corona-Warn-App nicht ab. So kritisierten die Grünen erneut, dass die Mindestvoraussetzungen zu hoch seien, so dass die App nur auf neueren Smartphones laufe. Trotz Pannen: Großbritannien senkt Warnstufe in Covid-19-Epidemie 13.07 Uhr: Die britische Regierung hat die Warnstufe in der Coronavirus-Epidemie trotz Pannen bei der Einführung eines Systems zur Nachverfolgung von Infektionsketten von vier auf drei gesenkt. Das teilte das Gesundheitsministerium in London am Freitag mit. Damit scheint der Weg frei für weitere Lockerungen der Kontaktbeschränkungen in dem Land. Bereits seit dieser Woche sind Geschäfte in England wieder geöffnet. Es musst jedoch ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden. Welche Maßnahmen konkret durch die neue Bewertung aufgehoben werden könnten, war zunächst unklar. Wirtschaftsvertreter und auch viele Abgeordnete aus der konservativen Regierungspartei fordern, dass der Mindestabstand reduziert wird. TOP-NEWS: Österreich-Ansage kurz vor Start des EU-Gipfels 11.01 Uhr: Unmittelbar vor Beginn des EU-Videogipfels zur Corona-Krise hat Österreich seine Haltung unterstrichen, dass das geplante Paket zum Wiederaufbau an strenge Bedingungen geknüpft sein müsse. "Es darf kein Einstieg in eine Schulden-Union durch die Hintertür sein", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag in Wien. Das Paket müsse eine eng befristete, einmalige Aktion sein. Österreich lege Wert darauf, dass die geplanten Milliarden-Kredite und -Zuschüsse nur für sinnvolle Projekte wie Digitalisierung und Ökologisierung ausgegeben werden. Es ließ erkennen, dass Projekte wie Reise-Gutscheine oder ein bedingungsloses Grundeinkommen - sofern mit Zuschüssen finanziert - nicht die Zustimmung Österreichs finden. Sebastian Kurz dpa/Helmut Fohringer/APA/dpabild Sebastian Kurz, Bundeskanzler von Österreich. Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre EU-Kollegen beraten an diesem Freitag erstmals über das geplante Konjunkturprogramm zum Wiederaufbau nach der Corona-Krise. Zur Bewältigung der Krise und für einen wirtschaftlichen Aufbruch hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Mai ein kreditfinanziertes 750-Milliarden-Programm vorgeschlagen. Das Geld soll größtenteils als Zuschüsse, aber auch als Kredite an die EU-Staaten vergeben werden. Österreich, Schweden, Dänemark und die Niederlande - die sogenannten sparsamen Vier - haben Bedenken, als Kredit aufgenommenes Geld als Zuschüsse weiterzugeben. Im Anschluss nach dem EU-Gipfel gibt Merkel eine Pressekonferenz: Hier können Sie mitlesen TOP-NEWS: Covid-19 erreichte Italien schon im Dezember 10.23 Uhr: Das Coronavirus ist in Italien offenbar schon viel länger aktiv als bislang angenommen. Genetische Spuren des Erregers Sars-CoV-2 seien in Abwässern der beiden norditalienischen Großstädte Mailand und Turin vom Dezember sowie in Abwässern aus Bologna vom Januar nachgewiesen worden, heißt es in einer Stellungnahme von Italiens nationalem Gesundheitsinstitut ISS, in die die Nachrichtenagentur AFP am Freitag Einsicht hatte. Offiziell festgestellt worden war der Coronavirus-Ausbruch in Italien erst Mitte Februar. Für die ISS-Studie wurden 40 Abwasserproben untersucht, die zwischen Oktober 2019 und Februar 2020 genommen wurden. Die Ergebnisse wurden von zwei unterschiedlichen Laboren mit unterschiedlichen Methoden bestätigt. Als Ausgangspunkt der Corona-Pandemie gilt die chinesische Millionenmetropole Wuhan. Dort wurde das neuartige Coronavirus im Dezember erstmals bei Menschen festgestellt. Einige Wochen später entwickelte sich Italien und dort insbesondere der Norden zum Epizentrum der Pandemie in Europa. Rund 34.500 Infizierte starben in dem Land. Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt wieder auf mehr als 600 - obwohl noch nicht alle Tönnies-Fälle erfasst sind Donnerstag, 20.51 Uhr: Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle ist in Deutschland am Donnerstag auf 187.942 gestiegen - das sind 607 Infizierte mehr als am Vortag. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Gesundheitsämter der Bundesländer täglich veröffentlichen. Insgesamt sind 8.841 Menschen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstorben - 20 neue Fälle kamen in den vergangenen 24 Stunden hinzu. Als einziges Bundesland meldete das Saarland keine Neuinfektionen. Gebäude des Fleischwerks Tönnies dpa/David Inderlied/dpa Gebäude des Fleischwerks Tönnies. Der Reproduktionswert (R), der bei niedrigen Infektionszahlen stark schwankt, ist laut des Robert-Koch-Instituts jedoch stabil bei erneut 0,86 wie am Vortag. Die Zahl der Genesenen erhöhte sich auf 174.100 . Aktiv infiziert sind inzwischen nur noch rund 5.000 Menschen - etwa 100 mehr als am Mittwoch. In der Donnerstagsstatistik des NRW-Gesundheitsministeriums ist der Großausbruch von Corona-Infektionen im Kreis Gütersloh in der Fleischfabrik Tönnies noch nicht voll erfasst - derweil sind landesweit seit Mittwoch aber 205 weitere positive Tests registriert worden.