Coronavirus in der SchweizCorona-App hat eine Million Nutzer +++ Maurer hält Kontrolle von Einreisenden für machbar Das meldet 97 neue Covid-19-Infizierte. Bundesrat Ueli Maurer äussert sich zur Quarantäne für Einreisende. Die nationalen News im Ticker. Aktualisiert vor 48 Minuten Das Wichtigste in Kürze: Der Bundesrat hat beschlossen, dass ab dem 6. Juli im öffentlichen Verkehr eine Maskenpflicht für Personen ab 12 Jahren gilt. Die Schweizer Regierung führt ein strengeres Einreise-Regime an den Grenzen ein. Personen aus Risikoländern müssen 10 Tage in Quarantäne. Die Landesregierung verlängert die Kurzarbeitsentschädigung von 12 auf 18 Monate. Die «SwissCovid»-App für Mobiltelefone ist seit dem 25. Juni verfügbar. Wann und wie stark die «Lockdown»-Massnahmen wirken, zeigt der Vergleich des Schweizer Covid-19-Ausbruchs mit anderen Ländern. LIVE TICKER BEENDET Corona-App hat über eine Million Nutzer Die Schweizer Corona-Warn-App zählt bereits über eine Million Nutzer. Bis am Freitagabend installierten und nutzen 1'007'199 Menschen aktiv die Anwendung auf ihren Mobiltelefonen, wie das Bundesamt für Statistik am Samstag mitteilte. Die Swiss-Covid-App war vor neun Tagen vom Bund lanciert worden. Sie warnt Benutzer, falls diese engen Kontakt mit einer mit dem Coronavirus infizierten Person hatten. Sie soll dem Bundesrat zufolge als technisches Hilfsmittel für die klassische Kontaktverfolgung dienen und helfen, Infektionsketten zu unterbrechen. Die freiwillige und kostenlose Anwendung steht in neun Sprachen zur Verfügung. In der Schweiz gibt es laut dem Bund gegen 6,4 Millionen Handys, die mit der App kompatibel sind. Damit hat nach der Lancierung jeder Sechste die Anwendung heruntergeladen. Für Mitte Juli ist ein erstes Update der App geplant. Dabei sollen kleinere Fehler behoben, Messungen verbessert und die Batterielaufzeit erhöht werden. Lesen Sie auch: So nutzen Sie die Swiss-Covid-App 14:55 Uhr Maurer hält Kontrolle von Einreisenden für machbar Bundesrat Ueli Maurer hält bei der Coronavirus-Quarantäne die Kontrolle von Reisenden aus 29 Risikoländern für machbar. Dies sagte der Finanzminister in einem Radiointerview vom Samstag. Wer ab Montag aus einem Risikoland in die Schweiz einreist, muss für zehn Tage in die Selbstquarantäne. Der Bund hatte am Donnerstag mehrere europäische Länder auf den Corona-Index gesetzt, darunter Serbien und den Schengen-Staat Schweden. Zu den Risikoländern zählen derzeit auch Kosovo und Nordmazedonien, die USA, Russland, Brasilien, Argentinien und zahlreiche Golfstaaten. Auf der Liste stehen zudem Tourismus-Hotspots wie Israel, Südafrika und die Kapverden. Bundesrat Ueli Maurer hält eine Kontrolle von Einreisenden für machbar. Bundesrat Ueli Maurer hält eine Kontrolle von Einreisenden für machbar. Foto: Peter Klaunzer/Keystone «Zurzeit ist es machbar, denn auf der Liste sind auch Länder, aus denen wir keine Zuwanderung haben», sagte Maurer in der Sendung «Samstagsrundschau» von Radio SRF zu den Kontrollen. Nur schon die Androhung der Quarantäne werde dazu führen, dass die Leute zurückhaltender seien. Kontrolle an Flughäfen einfacher An Flughäfen könnten Kontrollen gut durchgeführt werden. Bei den übrigen Grenzübertritten sei es schwieriger, erklärte der Bundesrat. Dort könnten aber etwa Busse und Reisegesellschaften kontrolliert werden. Er gehe davon aus, dass mehr als 50 Prozent der Personen aus Risikoländern festgestellt werden könnten, die auf dem Landweg in die Schweiz einreisten. Maurer räumte ein, dass noch nicht alle Rechtsfragen zur Quarantäne gelöst seien. Es sei dem Bundesrat darum gegangen, rasch ein Zeichen zu setzen. Wenn zuerst alle Detailfragen gelöst worden wären, hätte die Gefahr bestanden, dass das Ansteckungsrisiko unterdessen viel grösser würde. 12:50 Uhr 97 neue Covid-19-Infizierte innert 24 Stunden In der Schweiz sind innerhalb eines Tages 97 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Nach drei Tagen fiel die Zahl damit wieder unter die Hundertermarke. Die Daten resultieren aus 10'113 neuen Tests, die dem BAG vom Freitag auf Samstag gemeldet wurden . Am Freitag wurden gemäss BAG 134 neue Fälle gemeldet, am Donnerstag 116, am Mittwoch 137. Die 137 Neuinfektionen stellten gegenüber dem Dienstag mehr als eine Verdoppelung der gemeldeten Fälle dar. Im Vergleich zu den letzten beiden Samstagen ist die Anzahl neuer Fälle gestiegen. Am 27. Juli meldete das BAG 69 Fälle bei ebenfalls rund 10'000 Tests, am 20. Juli waren es 26 Fälle mehr bei 8500 durchgeführten Tests. In Spitalpflege befinden sich zwei Personen mehr als am Vortag. Insgesamt wurden bisher 4057 der 32'198 Infizierten hospitalisiert. Todesfälle im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 gab es von Freitag auf Samstag keine. Bisher starben gemäss den Angaben des BAG 1686 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Gemäss den aktuellsten Contact Tracing Daten vom Freitag 3. Juli befinden sich derzeit 531 Personen in Isolation und 2870 Kontakte in Quarantäne. Gestern, 16:15 Flawa muss ihre Schutzmasken nachbessern Die CPA-Atemschutzmasken «Made in Switzerland» der Firma Flawa dürfen noch immer nicht ausgeliefert werden. Noch fehlt das Zertifikat des deutschen Prüfinstituts TÜV Nord dazu. Die Flawiler Watte- und Frischesohlenproduzentin muss in einem zweiten Anlauf des Prüfverfahrens einen Punkt nachbessern. (Vgl. unseren Artikel Ricklis teurer Masken-Coup — und was daraus geworden ist). Der Zertifizierungsbericht des TÜV Nord habe von rund 40 Prüfkriterien einen Punkt in der Produktion der Flawa Covid Pandemie Atemschutzmasken (CPA) beanstandet, teilten die Ostschweizer am Freitag mit. Alle weiteren Parameter, insbesondere die Filterleistung der CPA-Maske, seien dagegen erfüllt worden. In welchem Punkt das Verfahren nachgebessert werden musste, will Flawa aus Gründen des Betriebsgeheimnisses nicht bekannt machen, wie ein Sprecher der Firma auf Anfrage von AWP erklärte. Es habe sich allerdings um eine kleine Anpassung gehandelt, die sehr rasch habe vorgenommen werden können. Zweiter Anlauf im Prüfverfahren Um so bald wie möglich die letzte Hürde im Prüfverfahren überspringen zu können, hat Flawa nun angepasste Masken-Prüfmuster zur erneuten Zertifizierung beim TÜV Nord eingereicht. Wie viel Zeit die zweite Prüfung in Anspruch nehmen wird, ist ungewiss. «Wir hoffen, dass die Prüfung rasch durchgeführt werden kann», erklärte der Flawa-Sprecher. Denn sobald das Zertifikat eintrifft, will Flawa die CPA-Masken an Privatpersonen, Angestellte aus dem Gesundheitswesen und Unternehmen verkaufen. Die Masken sollen auch über den Onlineshop angeboten werden. Die bereits produzierten Masken werden dabei nicht in den Verkauf kommen. Das Unternehmen Flawa muss einen zweiten Anlauf nehmen. Das Unternehmen Flawa muss einen zweiten Anlauf nehmen. (Keystone/Symbolbild) Priorität für die Maskenlieferungen hat den Angaben zufolge der Schweizer Markt. Allerdings werde man je nach Nachfrage auch Masken ins Ausland liefern. Mit den derzeit zur Verfügung stehenden Kapazitäten kann Flawa um die 60'000 CPA-Masken pro Tag produzieren. Universalmasken-Produktion läuft auf Hochtouren «Natürlich hätten wir uns gewünscht, die Zertifizierung als CPA-Maske direkt im ersten Anlauf zu erhalten», wird Flawa-Chef Claude Rieser in der Mitteilung zitiert. Doch Flawa rolle im Moment innerhalb weniger Monate ein komplett neues Geschäftsfeld auf, welches es vorher in der Schweiz nicht gegeben habe. Bei der CPA-Maske handelt es sich um eine wiederverwendbare Mund-Nasen-Maske, die auch von medizinischen Fachkräften getragen wird. Derweil laufe die Produktion von einfachen Universalmasken bei Flawa auf Hochtouren, sagte der Sprecher weiter. Seit Ostern seien davon gut 1 Million Stück verkauft worden, wobei pro Monat rund 400'000 solche Masken produziert werden könnten. Die von Flawa produzierten Universalmasken sind für Privatpersonen und für Unternehmen gedacht und nicht für den professionellen medizinischen Einsatz. Die Flawa Consumer ist eine Tochter der U.S. Cotton Gruppe und beschäftigt im st.gallischen Flawil rund 100 Personen. Gestern, 16:10 Maskenpfllicht im ÖV auch im Fürstentum Die Regierung von Liechtenstein hat am Freitag entschieden, dass für den öffentlichen Verkehr ab kommenden Montag eine Maskenpflicht eingeführt wird. Zudem müssen sich Einreisende aus gewissen Gebieten in Quarantäne begeben. Nachdem im Fürstentum seit dem 24. April 2020 keine zusätzlichen COVID-19-Erkrankungen mehr zu verzeichnen waren, wurde am Donnerstag ein zusätzlicher Fall gemeldet. Insgesamt liegen damit 83 laborbestätigte Fälle von Personen, die in Liechtenstein wohnhaft sind, vor. Gestern, 15:01 Ausweispflicht für Bars und Clubs empfohlen Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) empfiehlt den Kantonen, in Bars und Clubs eine Ausweispflicht einzuführen. Dadurch soll das Rückverfolgen von Infektionsketten sichergestellt werden. In den vergangenen Tagen habe sich gezeigt, dass die Schutzkonzepte von Bar- und Clubbetreibern zum Teil grosse Mängel aufwiesen oder diese umgangen werden könnten, schreibt die GDK am Freitag in einer Mitteilung. Das erschwere das Contact Tracing der Kantone. Mit dem Vorweisen einer Identitätskarte könne sichergestellt werden, dass die korrekten Angaben der Besucherinnen und Besucher erfasst würden, und dass diese bei Bedarf kontaktiert werden könnten. Zudem sollte aus Sicht der GDK rechtlich vorgesehen werden, dass Bars und Clubs mit einschränkenden Massnahmen belegt werden könnten, sollten diese Schutzmassnahmen nicht einhalten oder Personendaten nicht erfassen. Die GDK nennt etwa eine erneute Einschränkung der Öffnungszeiten, eine Einschränkung der Personenzahl oder gar die Schliessung eines Betriebs. Die GDK erlässt die Empfehlungen gestützt auf eine Konsultation unter den kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren. Einige Kantone, so etwa Zürich und Bern, haben in den vergangenen Tagen bereits eine Ausweispflicht beschlossen. Die Konferenz der Schweizer Gesundheitsdirektorinnen und -Direktoren empfiehlt, in Bars und Clubs eine Ausweispflicht einzuführen. (Symbolbild) Die Konferenz der Schweizer Gesundheitsdirektorinnen und -Direktoren empfiehlt, in Bars und Clubs eine Ausweispflicht einzuführen. (Symbolbild) Foto: Keystone Gestern, 15:00 Jura und Waadt führen Maskenpflicht beim Einkaufen ein Im Kanton Jura müssen ab nächster Woche beim Einkaufen Schutzmasken getragen werden. Diese hat die Regierung am Freitag beschlossen. Grund sei die Zunahme von Infektionen mit dem Coronavirus. In letzten zehn Tage seien 20 Neuinfektionen registriert worden, teilte die Regierung des Kantons Jura mit. Das Maskenobligatorium tritt am Montag in Kraft und gilt vorerst für zwei Monate. Die Maskentragpflicht in Läden gilt auch für Kinder ab 12 Jahren. Auch der Kanton Waadt führt ein Maskenobligatorium in den Einkaufsgeschäften ein. Dies hat die Kantonsregierung am Freitag angekündigt. Das Tragen einer Schutzmaske soll in allen Geschäften im Kanton Waadt Pflicht werden, sobald sich mehr als zehn Menschen in ihnen aufhalten. Die Massnahme wird am nächsten Mittwoch in Kraft treten. Gestern, 14:40 991'000 Personen benutzen Swiss-Covid-App Um die Infektionsketten zu durchbrechen, setzen die Behörden auf die freiwillige Swiss-Covid-App. Sie gibt den Nutzenden bekannt, wenn sie sich zu lange in der Nähe einer Infizierten Person aufgehalten haben (So nutzen Sie die Swiss-Covid-App). Gemäss den aktuellsten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) benutzten bis am Donnerstagabend rund 991'000 Personen die Swiss-Covid-App. Am Vortag waren es noch rund 970'000 Nuzterinnen und Nutzer. Die Messung der Zahl der aktiven Swiss-Covid-Apps beruht auf der automatischen Kontaktaufnahme der Apps mit dem Proximity-Tracing-System zur Aktualisierung der Konfigurationsdaten. Diese automatische Kontaktaufnahme erfolgt mehrmals täglich. Berechnet wird hieraus die Anzahl der aktiven Apps pro Tag. Diese Zahl korrespondiert mit der Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer der App. Die Schweizer Corona-App hat schon bald eine Million Nutzer. Die Schweizer Corona-App hat schon bald eine Million Nutzer. Foto: Pablo Gianinazzi/Ti-Press/Keystone Gestern, 14:05 Tessin verschärft Massnahmen wieder Die Tessiner Regierung hat am Freitagnachmittag neue Massnahmen im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie verhängt. Per sofort sind Menschenansammlungen von mehr als 30 Personen wieder verboten. Ausgehlokale dürfen pro Abend maximal 100 Personen bewirten. Damit setzt der Kanton Tessin die Obergrenze der Gäste für Nachtclubs und Diskotheken herab. Schweizweit gilt die Regelung, dass Nachtclubs pro Abend 300 Personen aufnehmen dürfen. Die Kantone dürfen diese Regel jedoch verschärfen, falls das Contact Tracing nicht mehr umgesetzt werden könnte. Dies sei im Moment im Südkanton der Fall, erklärte Paolo Binachi, Direktor der Abteilung Öffentliche Gesundheit, am Freitagnachmittag vor den Medien. Gestern, 13:19 Isolation missachtet – 280 Menschen unter Quarantäne Eine positiv auf das Coronavirus getestete Person hat am letzten Wochenende die angeordnete Isolation missachtet und zwei Veranstaltungen im Raum Grenchen SO besucht. Der Kantonsarzt schickte deshalb am Donnerstagabend rund 280 Menschen in Quarantäne. Diese Massnahme für Gäste und Mitarbeitende der Veranstaltungen dauere zehn Tage, teilte die Solothurner Staatskanzlei am Freitag mit. Ob die infizierte Person weitere Menschen angesteckt habe, werde sich erst in den nächsten Tagen zeigen. Im Vorfeld habe es keine Anzeichen dafür gegeben, dass sich die Person unkooperativ verhalten könnte. Sie habe die Isolation nur an diesen beiden Veranstaltungen missachtet. Der Kanton Solothurn prüft nun rechtliche Schritte gegen die Person. Verstösse gegen die von Kantonsarzt Lukas Fenner angeordneten Quarantäne- und Isolationsmassnahmen würden mit einer Busse bestraft. Ebenfalls am letzten Wochenende hatte eine nachträglich auf das Coronavirus positiv getestete Person verschiedene Bars, Restaurants und Clubs in Olten SO besucht. Danach wurde laut Staatskanzlei für rund 300 Personen eine zehntägige Quarantäne angeordnet. Gestern, 12:22 134 Neuansteckungen innerhalb eines Tages In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 134 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Zum dritten Mal in Folge überschritt die Zahl damit die Hundertermarke. Insgesamt gab es bisher 32'101 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag mitteilte. Am Donnerstag wurden 116 neue Fälle gemeldet, am Mittwoch 137. Die 137 Neuinfektionen stellten gegenüber dem Dienstag mehr als eine Verdoppelung dar. Am Montag waren dem BAG noch 35 neue Ansteckungen gemeldet worden. Bisher starben gemäss Angaben von Freitag 1686 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Donnerstagmorgen übermittelt hatten. Über eine halbe Million Tests Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 614'283. Bei 6,3 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus. Von Donnerstag auf Freitag wurden dem BAG 15'178 neue Tests gemeldet. Grund zur Sorge gibt weiterhin die Reproduktionszahl R, also die Anzahl Personen, die eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Durchschnitt ansteckt. Diese liegt nach Angaben der Swiss National Covid-19 Science Task Force des Bundes seit Mitte Juni wieder signifikant über 1. Das heisst, dass eine infizierte Person im Durchschnitt mehr als eine weitere Person ansteckt. Gestern, 12:32 Arbeitgeber wollen bei Corona-Quarantäne keinen Lohn zahlen Arbeitnehmer, die nach der Rückkehr aus einem Corona-Risikoland in Quarantäne müssen, haben während dieser Zeit keinen Anspruch auf Lohn. Darauf weist der Schweizerische Arbeitgeberverband hin. Es handle sich um eine «selbstverschuldete Arbeitsverhinderung», schreibt der Arbeitgeberverband in einer Mitteilung vom Freitag. Er empfiehlt den Arbeitgebern, ihre Mitarbeitenden vor einer privaten Reise in ein Risikoland darauf hinzuweisen, dass sie in der Quarantäne keinen Lohn erhalten. Dabei bezieht sich der Verband auf die im Obligationenrecht geregelte Lohnfortzahlung. Arbeitnehmer müssen unter Umständen Schadenersatz leisten Anders sei die Situation bei Geschäftsreisen. Diese sollten nur zurückhaltend durchgeführt werden. Wenn eine Geschäftsreise in ein Risikoland jedoch unvermeidlich sei, müsse der Arbeitgeber während der nachfolgenden Quarantäne den Lohn bezahlen. Ausserdem gibt der Arbeitgeberverband zu bedenken, dass Arbeitnehmer unter Umständen Schadenersatz leisten müssten, wenn sie trotz Verbot des Arbeitgebers privat in ein Risikoland reisen würden. Grundsätzlich sei man mit den neuen Vorgaben des Bundes einverstanden, denn man wolle einen zweiten Lockdown verhindern. Ein solcher hätte «gravierende Auswirkungen» auf die Volkswirtschaft und die Gesellschaft, ist der Arbeitgeberverband überzeugt. Der Bund hatte am Donnerstag eine Liste mit 29 Staaten veröffentlicht, die als Corona-Risikoländer gelten. Wer von dort aus ab Montag in die Schweiz einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne. Zu den Risikoländern gehören unter anderen Serbien, Kosovo und der Schengen-Staat Schweden. Lesen Sie zum Thema: Ferien in Kosovo oder Serbien gefährden den Lohn Gestern, 11:22 47-Jähriger bezieht durch Betrug Covid-19-Kredite Im Tessin ist ein 47-jährigen Mann festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft dem in der Region Lugano wohnhaften Italiener vor, durch Falschinformationen zwei Covid-19-Kredite in Höhe von insgesamt über 600'000 Franken bezogen zu haben. Der Mann hat die Gelder für «fremde Zwecke» verwendet, wie Tessiner Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei am Freitagmorgen in einem Communiqué festhalten. Der italienische Staatsbürger habe die Kredite hauptsächlich für persönliche Ausgaben eingesetzt. Neben Betrug und Falschangaben werden dem Mann auch Geldwäsche und ungetreue Geschäftsbesorgung vorgeworfen. Wie es im Communiqué weiter heisst, hat der Zwangsmassnahmenrichter den vorläufigen Freiheitsentzug des 47-Jährigen bestätigt. Gestern, 09:21 Detailhändler bereiten sich auf Maskenpflicht vor Detailhändler treffen bereits Vorkehrungen, sollte eine Maskenpflicht für ihre Läden erlassen werden. «Wir alle sind aufgefordert, die Abstands- und Hygienemassnahmen weiterhin strikte einzuhalten, um erneut einschneidende Massnahmen zu verhindern», sagt Migros-Sprecher Marcel Schlatter. Eine allfällige Verschärfung obliege dem Bundesrat oder den kantonalen Behörden. «Selbstverständlich bereiten wir uns aber auf jeden Fall auf alle Eventualitäten vor.» Bei Coop heisst es auf Anfrage: «Massgebend in der Frage nach Schutzmasken sind die Vorgaben des BAG. Diese sehen zurzeit keine Maskenpflicht in Geschäften vor. Unsere Schutzmassnahmen haben nach wie vor Bestand.» Auch Lidl beobachtet «die Entwicklung der Lage sehr genau» und bereitet sich auf verschiedene mögliche Szenarien vor. «So bereiten wir beispielsweise für jede Filiale eine Reserve an Masken und Desinfektionsmittel für Mitarbeitende oder Bodenmarkierungen vor», sagt Sprecherin Corina Milz. Den eigenen Mitarbeitenden habe man schon vor längerer Zeit Masken für sich selbst sowie für Familie und Freunde zur Verfügung gestellt. «Diese können sie auch – freiwillig – während der Arbeit tragen.» Glarus verteilt gratis FFP2-Masken Bereits reagieren auch die Kantone. So hat der Kanton Glarus beschlossen, für die Landsgemeinde am 6. September eine Schutzmaskenpflicht zu erlassen. Den Teilnehmenden gibt der Kanton gar eine FFP2-Maske gratis ab. Die Masken dürfen einzig bei Wortmeldungen abgenommen werden. Hören Sie auch zum Thema den Podcast «Politbüro»: Maske auf! Und alles wird gut (vielleicht) Gestern, 07:58 Kuoni bietet wegen Quarantäne-Regel Umbuchungen an Kuoni reagiert auf die Entscheidung des Bundes, mehrere Länder auf einen Corona-Index zu setzen. Pauschalreisekunden, die nach ihren Ferien nicht in die Pflicht-Quarantäne wollen, könnten ihre Reise kostenlos stornieren oder umbuchen, teilte die Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse mit. Die Reisemarken von DER Touristik Suisse würden nun die betroffenen Kunden informieren und ihnen ermöglichen, die Reise zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen beziehungsweise sie ganz zu stornieren. Die Entscheidung seien vor dem Hintergrund getroffen worden, dass die Quarantäne-Pflicht ein Hindernisgrund für die Reise sein könnte, so die Mitteilung. Zwei Männer mit Schirm gehen vor dem Logo des Reisekonzerns Kuoni in Zürich vorbei. Zwei Männer mit Schirm gehen vor dem Logo des Reisekonzerns Kuoni in Zürich vorbei. Foto: Ennio Leanza/Keystone Für alle Destinationen in Nordamerika und Ozeanien habe man ausserdem entschieden, die Programme auch für den Monat August ganz abzusagen. Diese Kunden könnten ebenfalls umbuchen oder ganz stornieren. 02.07.2020, 16:50 57 neue Fälle im Kanton Zürich Die gemeldeten Corona-Fälle sind im Kanton Zürich in den vergangenen zwei Tagen explodiert, nun vermeldet die Gesundheitsdirektion auch für die vergangenen 24 Stunden hohe Fallzahlen. Von 48 gemeldeten Neuansteckungen gestern steigen sie auf 57 heute. Die steigenden Fallzahlen bringen das 25-köpfige Team der Contact-Tracer am Flughafen Zürich allmählich an den Anschlag, weshalb das Contact Tracing früher als vorgesehen an ein Unternehmen, etwa ein Call Center, ausgelagert werden soll. Voraussichtlich kommende Woche gibt die Gesundheitsdriektion gemäss SDA bekannt, wer die vielen Telefonanrufe künftig machen wird. 02.07.2020, 16:36 Swissmedic: Remdesivir für Behandlung von Covid-19-Patienten Der Wirkstoff Remdesivir darf in der Schweiz ab sofort auch ausserhalb von klinischen Studien zur Behandlung von Covid-19 Patienten breiter eingesetzt werden. Dies teilte das Schweizerisches Heilmittelinstitut Swissmedic am Donnerstag mit. Damit könnten ab sofort mehr Covid-19 Patientinnen und -Patienten behandelt werden, während die Zulassungsunterlagen begutachtet werden, schrieb das Heilmittelinstitut in einer Mitteilung. Swissmedic hatte am 29. Juni 2020 ein Gesuch für die befristete Zulassung von Remdesivir erhalten und ein entsprechendes Schnellverfahren gestartet. Daraufhin habe man gestützt auf die Notverordnung des Bundesrates zur Bekämpfung des Coronavirus nach einer Nutzen-Risiko-Analyse am nächsten Tag verfügt, «dass Remdesivir vorübergehend in Verkehr gebracht werden darf». Eine breitere Anwendung Damit können nun Präparate mit dem Wirkstoff Remdesivir, die unter dem Handelsnamen «Veklury» vertrieben werden, bis zum Zulassungsentscheid oder bis zur Aufhebung der entsprechenden notrechtlichen Grundlage in Schweizer Spitälern ohne Zulassung eingesetzt werden. Konkret geht es um die Behandlung von Patienten, «die an einer Sars-CoV-2-bedingten Lungenentzündung leiden und zusätzlich Sauerstoff benötigen». Unerwünschte Wirkungen des Arzneimittels werden laut Swissmedic engmaschig überwacht, damit die Patientensicherheit gewährleistet ist. Ist Remdesivir das Wundermittel gegen Corona? Ist Remdesivir das Wundermittel gegen Corona? (Keystone/8. April 2020) Eine in den USA breit angelegte klinische Studie mit dem Wirkstoff Remdesivir zeigte gemäss Swissmedic ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis bei Covid-19 Patienten mit Lungenentzündung, die zusätzlichen Sauerstoff benötigen. Bei fast einem Drittel der Probanden habe sich die Krankheitsdauer verkürzt. In EU noch nicht zugelassen Vergangene Woche hatte bereits die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA in Amsterdam eine Zulassung unter Auflagen für «Veklury» empfohlen. Die EU-Kommission muss dem zwar noch zustimmen, was jedoch als Formsache gilt. Ein Sprecher der EU-Kommission bekräftigte am Donnerstag, dass Remdesivir voraussichtlich Ende dieser Woche für den EU-Markt zugelassen werden soll. Remdesivir wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt, zeigte aber eine zu geringe Wirkung. 02.07.2020, 14:47 Swiss hat noch kein Geld aus der Nothilfe des Bundes erhalten Eine Woche nach dem Zustandekommen des Rettungspakets für die Swiss-Konzernmutter Lufthansa ist noch keine Staatshilfe für die Schweizer Airline geflossen. «Die Details der Ausarbeitung dieses Pakets stehen noch aus, ebenso die Unterschrift des Vertrages», sagte Swiss Kommerzchef Tamur Goudarzi Pour in einem Interview. Es sei bisher noch kein Geld geflossen, sagte der Kadermann in dem Interview mit dem Branchenportal «Travelnews» vom Donnerstag. Dennoch gebe das Rettungspaket der Swiss Sicherheit, die Liquidität sei gesichert. Vor einer Woche hatten die Lufthansa-Aktionäre auf einer ausserordentlichen Generalversammlung einer 20-prozentigen Kapitalbeteiligung der Bundesrepublik zugestimmt. Das damit verbundene Hilfspaket über 9 Milliarden Euro kann nun umgesetzt werden. Passagiermaschinen der Swiss stehen am Flughafen Dübendorf. Passagiermaschinen der Swiss stehen am Flughafen Dübendorf. Foto: Valentin Flauraud/Keystone Dadurch wurde auch der Weg frei für die Schweizer Staatshilfe in Höhe von 1,275 Milliarden Franken, mit der sich die Swiss und ihre Schwesterfluggesellschaft Edelweiss 1,5 Milliarden Franken an Krediten von den Banken besorgen können. Der Bund haftet damit für 85 Prozent der Kredite. Rückerstattung von Tickets Die Swiss wolle nun weiter vorankommen mit der Rückerstattung von Tickets für Flüge, die wegen der Coronapandemie ausgefallen seien, sagte Goudarzi Pour. Hier steht die Swiss im Feuer der Kritik von Kunden und Reisebüros, die auf ihr Geld warten. Die Airline könne die Flugtickets aufgrund der sehr hohen Nachfrage nicht innerhalb der üblichen Fristen erstatten. «Ich möchte mich noch mal ausdrücklich dafür entschuldigen. Wir halten uns an das geltende Recht und haben bis anhin einen dreistelligen Millionenbetrag ausbezahlt, mittlerweile wöchentlich Tickets im Wert von mehreren Millionen Schweizer Franken», sagte Goudarzi Pour. «Unser Ziel ist es, in den nächsten sechs Wochen die Ansprüche jener Kunden, die am längsten warten, weitgehend abzuarbeiten. Wir halten uns selbstverständlich auch an die Auflagen des Bundes, den Reiseveranstaltern im Rahmen des Pauschalreisegesetzes bis spätestens Ende September die durch Covid entstandenen Forderungen zu erstatten.» Hotelplan Gruppenchef Thomas Stirnimann pocht auf eine schnellere Erstattung: «Ich erwarte erste Rückzahlungen sobald die erste Tranche der Bankkredite fliesst, nicht erst im September», hatte er Ende Mai gesagt. 02.07.2020, 14:07 340 Personen nach Corona-Fall in Olten in Quarantäne Im Fall der positiv auf Covid-19 getesteten Personen mit Besuchen in mehreren Bars und Restaurants in Olten SO sind weitere 36 Personen in Quarantäne geschickt worden. Insgesamt befinden sich nun rund 340 Personen in der zehntägigen Quarantäne. Das Contract-Tracing-Team habe 13 weitere Personen aus den Restaurationsbetrieben kontaktiert, teilte die Staatskanzlei Solothurn am Donnerstag mit. Diese Personen seien mit der infizierten Person an einem Tisch gesessen. Sie hätten so den Sicherheitsabstand nicht einhalten können. Im Arbeitsumfeld der infizierten Person seien ausserdem 22 Personen unter Quarantäne gestellt worden. Die am Dienstagabend positiv getestete Person hatte über das Wochenende verschiedene Bars, Restaurants und Clubs in Olten besucht. Der Kantonsärztliche Dienst hatte zunächst für 300 Personen im Umfeld des «Terminus»-Clubs in Olten eine Quarantäne angeordnet. Das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) überprüfte am Mittwoch die Schutzkonzepte der betroffenen Betriebe. Die Abklärungen ergaben, dass die Schutzkonzepte eingehalten wurden, wie es in der Medienmitteilung heisst. Der nötige Sicherheitsabstand von mindestens 1.5 Meter zwischen den Tischen sei jederzeit gewährt. Damit sei die Distanzregel gewahrt. 02.07.2020, 12:19 116 Neuansteckungen innert 24 Stunden In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 116 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'967 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch mitteilte. Am Mittwoch wurden 137 neue Fälle gemeldet, am Dienstag waren es 62 und am Montag waren dem BAG noch 35 neue Ansteckungen gemeldet worden. Bisher starben gemäss Angaben von Mittwoch 1686 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis am Donnerstagmorgen übermittelt hatten. Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 599'105. Bei 6,4 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus. Von Mittwoch auf Donnerstag wurden dem BAG 15'117 neue Tests gemeldet. Grund zur Sorge gibt weiterhin die Reproduktionszahl R, also die Anzahl Personen, die eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Durchschnitt ansteckt. Diese liegt nach Angaben der Swiss National Covid-19 Science Task Force des Bundes seit Mitte Juni wieder signifikant über 1. Das heisst, dass eine infizierte Person im Durchschnitt mehr als eine weitere Person ansteckt.