Newsblog zum Coronavirus+++ WHO überschätzte Gesundheitssysteme mancher Länder +++ 30. Juli 2020 E-Mail Teilen Tweet Drucken Das Logo der Weltgesundheitsorganisation WHO auf einem Schild an einem Gebäude mit Räumen der WHO in Zehlendorf. (dpa) Im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus wurde am 30. Januar der internationale Gesundheitsnotstand erklärt. (dpa) Nach Einschätzung der WHO haben die Gesundheitssysteme bestimmter Länder in der Corona-Krise schlechter funktioniert als erwartet. In Berlin gilt nach den Sommerferien eine Maskenpflicht in Schulen. Spanien meldet die höchste Infektionszahl seit Lockerung der Corona-Maßnahmen. Weitere Entwicklungen in unserem Newsblog. Donnerstag, 30. Juli +++ Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation haben die Gesundheitssysteme bestimmter Länder in der Corona-Krise schlechter funktioniert als erwartet. Die WHO habe Annahmen gemacht, die sich nicht als zutreffend herausstellten, sagte Nothilfekoordinator Ryan in Genf. Zu Beginn der Pandemie habe sich die Organisation auf Hilfestellung für Länder konzentriert, von denen sie Bedarf erwartet habe. Rückwirkend hätte man nach WHO-Angaben auch anderen Ländern mehr Unterstützung anbieten müssen. +++ In Spanien sind in den vergangenen 24 Stunden 1.229 Neuinfektionen registriert worden. Das ist der höchste Anstieg seit Aufhebung der strengen landesweiten Beschränkungen am 21. Juni. Nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums wurden bisher insgesamt 285.430 Corona-Infektionen nachgewiesen. Die Grenzen in Europa sind weitgehend offen, Sommerurlaube können unter bestimmten Bedingungen stattfinden. Aber wie sehen die Vorschriften in den einzelnen Ländern für Reisende aus Deutschland aus? Und wie steht es um das Infektionsgeschehen? Eine Übersicht. +++ In Berlin gilt nach den Sommerferien eine Maskenpflicht in Schulen. Das gab Bildungssenatorin Scheeres bekannt. Die Regelung soll innerhalb der Gebäude gelten, nicht aber während des Unterrichts oder der Betreuung im Hort. Ähnliche Regelungen sind auch in anderen Bundesländern vorgesehen. In Berlin beginnt die Schule am 10. August wieder. +++ Die Lufthansa will im Laufe des Jahres ihren Flugbetrieb wieder ausbauen. Im Herbst sollten rund 380 Maschinen eingesetzt werden, teilte das Unternehmen in Frankfurt am Main mit. Damit wäre wieder etwa die Hälfte der Flotte in der Luft. Die kurzfristig geparkten Flugzeuge würden in regelmäßigen Wellen in den Linienbetrieb genommen, weil sie nach Herstellerangaben mindestens alle 30 Tage fliegen müssten. Laut Lufthansa wäre andernfalls die Reaktivierung eines Flugzeugs mit einem erhöhten Kostenaufwand verbunden. +++ In Baden-Württemberg haben sich 40 Mitglieder einer rumänischen Pfingstgemeinde mit dem Corona-Virus angesteckt. Weitere 77 Gemeindemitglieder würden noch getestet, teilte eine Sprecherin des Rhein-Neckar-Kreises mit. Die Gemeinde selbst erklärte, alle Hygieneregeln seien eingehalten worden. +++ Die USA haben wegen der Corona-Krise einen historischen Konjunktureinbruch erlebt. Wie die Regierung in Washington mitteilte, ging das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 32,9 Prozent zurück. Seit Beginn der Corona-Krise haben in den USA mehr als 30 Millionen Menschen Hilfszahlungen beantragt. Schätzungen zufolge liegt die Arbeitslosenquote inzwischen bei 15 Prozent. +++ Männer und jüngere Menschen halten sich seltener an die Corona-Schutzmaßnahmen als ältere Menschen und Frauen. Generell werden die Regeln zu Abstand, Hygiene und Mund-Nase-Masken aber von einer deutlichen Mehrheit der Menschen in Deutschland akzeptiert. Das ergab eine aktuelle Umfrage des "Covid-19 Snapshot Monitorings" (Cosmo) der Universität Erfurt. Wie die an dem Projekt beteiligte Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mitteilte, gaben 89,2 Prozent der Befragten an, in der zurückliegenden Woche häufig oder immer eine Alltagsmaske benutzt zu haben. 83,8 Prozent wuschen sich häufig oder immer 20 Sekunden lang die Hände, und 85,5 Prozent hielten den gebotenen Mindestabstand ein. Verschiedene Masken aus Stoff hängen im Fenster einer Schneiderei. Bonn, 03.07.2020 *** Various masks made of fabric hang in the window of a tailor shop Bonn, 03 07 2020 Foto:xC.xHardtx/xFuturexImage (imago images / Future Image)Die Regeln zu Abstand, Hygiene und Mund-Nase-Masken werden laut einer Umfrage von einer deutlichen Mehrheit der Menschen in Deutschland akzeptiert. (imago images / Future Image) +++ Die Wirtschaftsleistung in Deutschland ist das zweite Quartal in Folge der Corona-Krise erheblich eingebrochen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte gegenüber dem Vorquartal um 10,1 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden in einer ersten Schätzung mit. Es handelt sich demnach um den stärksten Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen Berechnungen für Deutschland im Jahr 1970. +++ Polen verzeichnet mit 615 registrierten Neuinfektionen den bislang höchsten Zuwachs an Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. 15 weitere Menschen seien an oder mit dem neuartigen Virus gestorben, teilte das Gesundheitsministerium auf Twitter mit. Damit steigt die Zahl der nachwgewiesenen Infektionen in Polen auf 45.031 und die Zahl der Todesfälle auf 1709. Auch die Ukraine meldet einen neuen Tageshöchstwert. Hier gab es fast 1.200 nachgewiesene Neuinfektionen. Warum die Todesrate durch das Coronavirus in Deutschland vergleichsweise niedrig ist, erfahren Sie hier. +++ Österreichs Wirtschaft ist durch den Lockdown in der Corona-Krise nach Berechnung von Ökonomen um 12,8 Prozent geschrumpft. Die Rezession im zweiten Quartal habe ein historisches Ausmaß gehabt, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) in Wien mit. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zogen demnach einen massiven Ausfall der Konsumnachfrage mit sich - etwa in den Bereichen Tourismus, Verkehr und Handel sowie Kunst, Unterhaltung und Erholung. +++ In Australien steigen die Corona-Fallzahlen weiter an. Nach mehreren Ausbrüchen in Seniorenheimen meldeten die Behörden am Donnerstag eine Rekordzahl an landesweiten Neuinfektionen und Todesfällen. Allein im Bundesstaat Victoria wurden binnen 24 Stunden 13 Tote und 723 Neuansteckungen verzeichnet. Der landesweite Rekord lag zuletzt bei 549 Neuinfektionen. Australien hatte die Ausbreitung des Coronavirus zunächst erfolgreich eingedämmt. Bereits im April gab die Regierung Entwarnung. Die Küstenmetropole Melbourne erlebt jedoch seit Mitte Juni einen dramatischen Anstieg der Neuinfektionen. Zu den Ursachen zählen Sicherheitslücken in Hotels, in denen aus dem Ausland zurückgekehrte Urlauber unter Quarantäne gestellt wurden. Vor gut zwei Wochen wurden die Schutzmaßnahmen in Melbourne deshalb wieder verschärft. +++ Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann rät wegen der Corona-Pandemie vom Urlaub im Ausland ab. Er mache es einfach nicht, "weil es zu kompliziert und auch nicht angemessen ist", sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Reisen ins Ausland seien zwar nicht verboten, betonte Kretschmann. Aber "in solchen Zeiten kann man einfach im Land bleiben und muss nicht in der Welt herumreisen". +++ Die Ölkonzerne haben in der Corona-Krise wegen geringer Nachfrage nach dem Rohstoff erstmals seit Jahren schwere Verluste gemacht. Beim britisch-niederländischen Ölriesen Royal Dutch Shell betrug das Minus im zweiten Quartal 18,1 Milliarden Dollar, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Der französische Konzern Total gab einen Verlust von 8,4 Milliarden Dollar bekannt. Es war das erste Minus seit 2015. Eni in Italien machte ein Minus von 4,4 Milliarden Euro. +++ Die Brauereien in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2020 vor allem wegen der Corona-Krise noch einmal weniger Bier verkauft als in den Jahren zuvor. Mit 4,3 Milliarden Litern wurde das niedrigste Ergebnis seit Einführung der aktuellen Statistikmethode im Jahr 1993 erzielt, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Menge lag demnach 6,6 Prozent unter dem Vergleichszeitraum im Vorjahr. Zu Beginn der Corona-Pandemie waren in Deutschland und vielen anderen Ländern Bars und Restaurants geschlossen wurden, Feste und Großveranstaltungen wurden abgesagt. Wegen der Coronavirus-Epidemie sind Gaststätten bundesweit geschlossen - wie hier im Biergarten am chinesischen Turm im Englischen Garten. (dpa/Sven Hoppe)Wegen der Coronavirus-Epidemie waren Gaststätten einige Wochen lang bundesweit geschlossen. Das hat sich auch auf den Bierkonsum ausgewirkt. (dpa/Sven Hoppe) +++ Den Behörden in Brasilien sind innerhalb eines Tages fast 70.000 neue Corona-Infektionen gemeldet worden - so viele wie noch nie zuvor innerhalb von 24 Stunden. Ingesamt haben sich damit in Brasilien mehr als zweieinhalb Millionen Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, über 90.000 sind im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Dennoch hat die Regierung die Regelungen für die Einreise nach Brasilien gelockert. So wurden für zunächst 30 Tage zahlreiche Flughäfen wieder für Ausländer geöffnet. Für besonders von der Pandemie betroffene Bundestaaten bleibt die Einreise dagegen ohne Angaben von Gründen weiterhin verboten. +++ Die Präsidentin des US-Repräsentantenhauses, Pelosi, hat in der Corona-Pandemie eine allgemeine Maskenpflicht für Abgeordnete und Mitarbeiter in der Kongresskammer angeordnet. Die Politikerin der US-Demokraten sagte, die Masken dürften nur für Redebeiträge abgesetzt werden. Nach Zahlen der Johns-Hopkins-Universität sind in den USA inzwischen mehr als 150.000 Menschen an oder mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. 4,4 Millionen Menschen haben sich nachgewiesenermaßen mit dem Virus infiziert. +++ Der Gaststättenverband Dehoga fordert eine Erklärung aller 16 Landesregierungen, ob und wie die Polizei die bei Restaurantbesuchen notwendigen Corona-Gästelisten auswertet. Die Gaststätten sind verpflichtet, persönliche Daten ihrer Gäste zu sammeln, damit die Gesundheitsämter mit deren Hilfe im Falle einer Covid-19-Erkrankung weitere potenziell infizierte Personen identifizieren können. Die Polizei in Hamburg und München hatte Gästedaten auch zur Strafverfolgung genutzt. Dehoga-Hauptgeschäftsführerin Hartges sagte der "Rheinischen Post", hier müsse dringend für Klarheit gesorgt werden. +++ In Italien hat der Senat sein Einverständnis für eine Neuverschuldung gegeben. Die Regierung plant, wegen der Corona-Pandemie das Defizit für den Haushalt des laufenden Jahres von 10,4 Prozent des Bruttoinlandprodukts auf 11,9 Prozent auszuweiten. Mit den neuen Schulden in Höhe von 25 Milliarden Euro sollen die entstandenen wirtschaftlichen Schäden abgemildert werden, teilte ein Regierungssprecher in Rom mit. Mittwoch, 29. Juli +++ Frankreich verzeichnet den höchsten Tageswert an Neuinfektionen seit über einem Monat. 1.392 neue Ansteckungen wurden registriert. Die Reproduktionszahl R liegt bei 1,3. Gesundheitsminister Veran forderte die Französinnen und Franzosen auf, bei der Bekämpfung des Virus nicht nachzulassen. Vor einer zweiten Welle stehe man aber nicht. Kommt die zweite Welle? Und woran erkennt man sie, wenn sie da ist? Eine aktualisierte Zusammenfassung der Argumente. +++ In Italien hat nach dem Senat auch das Abgeordnetenhaus in Rom der Verlängerung des Corona-Notstands bis zum 15. Oktober zugestimmt. Ursprünglich wäre die Maßnahme Ende Juli abgelaufen. Politiker der Opposition sehen Grundrechte in Gefahr und werfen der Regierung vor, dass sie mit Dekreten am Parlament vorbei regieren wolle. Hier ein aktueller Überblick, welche Einreise- und Schutzregeln derzeit in europäischen Urlaubsländern gelten. Zuschauerinnen und Zuschauer sitzen mit coronabedingtem Abstand auf den Steinstufen der Arena (AFP/Marco Bertorello)Exklusives Konzert: Zuschauerinnen und Zuschauer mit Abstand in der Arena von Verona (AFP/Marco Bertorello) +++ Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung sieht Zeichen dafür, dass sich die Konjunktur von der Corona-Krise erholt. Für das laufende dritte Quartal sei ein Wachstum von drei Prozent zu erwarten, sagte DIW-Chef Fratzscher im rbb. Für das letzte Quartal befürchtet Fratzscher allerdings eine Pleitewelle. Hintergrund ist, dass wegen der Krise Firmen ihre Insolvenzen vorerst nicht anmelden mussten. Diese Frist läuft Ende September ab. +++ Die EU-Kommission hat für 63 Millionen Euro das bei Covid-19 einsetzbare Medikament Remdesivir gekauft, mit dem ab Anfang August Tausende von Patienten behandelt werden könnten. Man habe dazu einen Vertrag mit dem Pharmaunternehmen Gilead geschlossen, teilte die Behörde in Brüssel mit. Das Mittel werde den EU-Mitgliedstaaten und dem ehemaligen EU-Land Großbritannien zur Verfügung gestellt. Die jetzt gesicherte Menge ist laut Kommission für die Behandlung von ungefähr 30.000 Patienten mit schweren Symptomen vorgesehen. +++ Von den Patientinnen und Patienten, die wegen eines schweren Verlaufs von Covid-19 in einer Klinik beatmet werden mussten, haben nur knapp 50 Prozent überlebt. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und der Technischen Universität Berlin, die jetzt im medizinischen Fachmagazin "The Lancet Respiratory Medicine" veröffentlicht wurde. Für die Untersuchung haben die Autoren die Abrechnungsdaten der AOK von rund 10.000 Patienten mit bestätigter Covid-19-Diagnose ausgewertet, die zwischen dem 26. Februar und 19. April 2020 in 920 deutschen Krankenhäusern behandelt wurden. So hießt es: "Bei Patienten mit Beatmung lag die Sterblichkeit bei 52 Prozent, bei denen ohne Beatmung mit 16 Prozent deutlich niedriger." Weltweit sind nach Angaben der Johns Hopkins University mehr als 15 Millionen Menschen nachweislich an einer Coronavirus-Infektion erkrankt. Klar ist, dass die offiziell angegebenen Zahlen die Realität nicht ganz widerspiegeln und es eine Dunkelziffer gibt. Zu deren Höhe gibt es verschiedene Berechnungen. +++ Bundesforschungsministerin Karliczek hat vor zu hohen Erwartungen an die Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Corona-Virus gewarnt. Die CDU-Politikerin sagte in Berlin, obwohl mit Hochdruck geforscht werde, seien immer wieder Rückschläge möglich. Man müsse nach wie vor davon ausgehen, dass Impfstoffe für die breite Bevölkerung frühestens Mitte kommenden Jahres zur Verfügung stünden. Das Bundesforschungsministerium fördert nach Karliczeks Angaben drei deutsche Unternehmen, die an einem Corona-Impfstoff forschen. +++ Mit einem Appell zur Einhaltung der Maskenpflicht wollen die Verkehrsunternehmen in Deutschland das in der Corona-Zeit gesunkene Vertrauen der Fahrgäste in Busse und Bahnen zurückgewinnen. Dazu startet in allen Bundesländern in den kommenden Tagen und Wochen die Kampagne #BesserWeiter mit Plakaten und in den sozialen Medien. +++ Werkverträge und Leiharbeit sollen vom kommenden Jahr an in der Fleischindustrie verboten sein. Das Bundeskabinett brachte einen Gesetzentwurf von Bundesarbeitsminister Heil auf den Weg. Demnach dürfen in Großbetrieben ab 2021 nur noch eigene Angestellte Tiere schlachten, zerlegen und weiterverarbeiten. Ausnahmen sollen für kleinere Betriebe mit höchstens 49 Beschäftigten gelten. +++ Die britische Regierung hat sich den Zugriff auf einen möglichen Corona-Impfstoff der Hersteller Sanofi und GlaxoSmithKline gesichert. Wie ein Sprecher in London mitteilte, unterzeichnete sie einen Vertrag über die Lieferung von bis zu 60 Millionen Impfdosen. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Sanofi und GlaxoSmithKline hatten sich im April zusammengetan, um einen Impfstoff gegen das Corona-Virus zu entwickeln. Die klinischen Tests dafür sollen im September beginnen. Als wirksamstes Mittel gegen Sars-CoV-2 und die von dem Virus ausgelöste Erkrankung Covid-19 gilt ein Impfstoff. Weltweit wird daran geforscht, auch von deutschen Firmen. Welche Perspektiven gibt es? Ein Überblick zum Stand der Forschung. +++ Die Bundesagentur für Arbeit rechnet nach dem für 2020 prognostizierten Defizit von rund 30 Milliarden Euro auch im nächsten Jahr mit keinem ausgeglichenen Haushalt. "Die Beitragseinnahmen werden bei dem Beitragssatz, den wir jetzt haben, bei der erwarteten Arbeitslosenzahl und bei den hohen Ausgaben beim Kurzarbeitergeld nicht reichen, um den Haushalt zur Deckung zu bringen", sagte der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Scheele, der Deutschen Presse-Agentur. +++ Die FDP kritisiert die Praxis der Polizei, für ihre Ermittlungen auf die Corona-Listen der Gaststätten zuzugreifen. Wer seine Daten in dem Glauben preisgebe, dies sei zur Offenlegung von Infektionsketten gedacht, dürfe sich nicht plötzlich in einer polizeilichen Ermittlung wiederfinden, sagte der FDP-Innenpolitiker Kuhle den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Corona-Maßnahmen dürfe nicht erschüttert werden. Im Biergarten Paulaner am Nockherberg in München sind bei der Wiedereröffnung nach der Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen die Tische mit Nummern markiert. (picture alliance / Geisler-Fotopress / Steffi Adam)Die Tischnummer geben Gäste an, wenn sie ihre Kontaktdaten in die Gästeliste eintragen. (picture alliance / Geisler-Fotopress / Steffi Adam) +++ Das Robert Koch-Institut hat 684 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages verzeichnet. Seit Beginn der Krise haben sich damit mindestens 206.926 Menschen in Deutschland nachweislich infiziert. 9.128 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Seit dem Vortag kamen somit sechs neue Todesfälle hinzu. Rund 191.300 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Damit gibt es rein rechnerisch rund 6.500 aktive Fälle in Deutschland. +++ Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Bareiß, hat an Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten appelliert, sich auch tatsächlich auf das Coronavirus testen zu lassen. Der Wirtschaftsstaatssekretär sagte der Deutschen Presse-Agentur, dies diene dem eigenen Schutz, aber auch der allgemeinen Sicherheit. Er rief auch Menschen, die mit Bahn und Pkw aus Risikogebieten kommen, zu den Tests auf. Reisen dürfe nicht zur Gefahr werden.